: Hamburger Kino-Tips
Kaum ist Katsunki Kobayashi, ein japanischer Geschäftsmann, mit seiner Familie in das lang ersehnte, hart ersparte Vorstadteigenheim eingezogen, beginnt auch schon der Kleinfamilienkleinkrieg. Der Großvater drängt sich auf, der Sohn hat nur die Uni, die Tochter nur die neuesten Schlager, die Ehefrau nur die Grünpflanzen im Kopf. Mit den Termiten unterm Haus brechen auch die Neurosen auf zur Zerrüttung der Keimzelle eines durchdrehenden Japans. Sogi Ishi, der Regisseur der meisterlichen Japan-Groteske Die Familie mit dem rückwärtigen Düsenantrieb, wird anwesend sein. 25.Oktober, Zeise, 22 Uhr
Das Mißtrauen organisiert sich in dem Film Aus der Praxis, für die Praxis (Foto) von Christian und Tobias Büchner zu einem skurrilen Klub, dessen Mitglieder beseelt sind von der Mission, Schurken und Bösewichter auf eigene Faust unschädlich zu machen. Regelmäßig patrouilliert der zivile Schutztrupp durch das Wohngebiet in Kuptschino, einem 500.000 Einwohner großen Wohnmassiv im Süden von St. Petersburg. Doch niemand nimmt die Ordnungshüter ernst, die gejagten Kriminellen bleiben ein Phantom. Metropolis, 28 Oktober, 21.15 Uhr, 29.Oktober 17 Uhr, 30.Oktober, 19.30 Uhr
Im März dieses Jahres starb der italienische Filmregisseur Lucio Fulci während der Vorbereitungen zu einem gemeinsamen Film mit Dario Argento. Das 3001 ehrt den Splatterfilmer nun mit einer Italo Splatter Nacht. In Two Evil Eyes haben George A. Romero und Dario Argento jeweils eine Episode nach den Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe inszeniert. In der ersten geht es um den reichen, aber kranken Mr. Waldemar, der noch auf dem Sterbebett von seiner verlotterten, geldgeilen Frau und ihrem Liebhaber betrogen wird. Im zweiten Teil arbeitet ein Fotograf hingebungsvoll an einem Bildband über verstümmelte Leichen. Abschließend läuft Lucio Fulcis Zombie Flesh Eater. Kolportageartig fügt er hier obligatorische Sex-Einlagen mit sadistischem Horror, in dem manches Pizza-Make-Up auf untoten Gesichtern erheitert. 26.Oktober, 22.30 Uhr, 3001
Super-8-Film gedreht, aber kein Publikum? Ist der Streifen ohne Auftrag entstanden, allein aus der Freude, eine Geschichte zu erzählen? Bei dem independent street-film screening werden ungesehene Werke ohne Vorauswahl vorgeführt. Für die Super-8-Kurzfilmnacht am 6. Dezember im Metropolis gibt es keine Themenvorgabe, aber die Begrenzung auf eine maximale Länge von 7 Minuten. Die Filme können bis zum 15. November eingesandt werden. Für spontan mitgebrachte Kurzfilme kann keine Vorführgarantie gegeben werden. ANRRP c/o Lutz Kayser, Martin-Luther-Straße 16, 20459 Hamburg
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