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Ignoranz - betr.: "Einige Augenblicke Knabenspaß", taz vom 18.10.1996

Irgendwo ist mal Schluß! Seit Monaten schon erdulde ich, stets mit verzeihendem Wohlwollen und Hoffnung auf Besserung, die Ideologieberichterstattung auf der Seite, die Ihr „Sport“ nennt (Warum eigentlich?). Wer nach einem sensationellen Spiel des HSV gegen Moskau von einer „unglamourösen Vorstellung“ schreibt, den Artikel mit Pöbeleien in Richtung UEFA (warum nicht in einer Glosse?) beginnt, dann – oh, wie oft haben wir das schon gehört, oh, wie einfallslos dieser Journalist – auf die natürlich nicht „heißblütigen“ HSV-Fans eindrischt, um schließlich mit dem Verweis zu schließen, daß der Gegner eh nichts drauf hatte, dieser Mann, ja Du, lieber Clemens, ist ein nicht zu Differenzierungen fähiger Ignorant!

Denn: Tatsächlich gibt es Menschen, ganz normale, sogar Grün-Wähler sollen schon gesichtet worden sein (Oh, echt?), die sich euphorisch, gegenseitig umarmend, in Freude über das gute Spiel „ihres Vereins“ am Fußball erfreut haben (...).

Dieser kleine Beitrag soll weder althergebrachte Verunglimpfungen vom „sich selbstverherrlichenden linken Establishment“ wiederholen noch ein Aufruf zu Mopo- oder Bild-Schreibe sein. Er ist ein Appell an die Gerechtigkeit. Ja! Laßt uns die Faschos aus den Stadien jagen. Alle gemeinsam. Doch laßt uns nicht pauschalisieren. (...)

Viele Grüße (ich hoffe weiter)

Martin Kühl

Betr.: Spanisch-Lehrbücher „Eso es! Politik für Anfänger“, taz hamburg, 5./6.10.96

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