■ Couchpotato's Chips & Tips
: Samstag / Sonntag

Marty Feldman (1)

Längst überfällig, das Werk des 1982 verstorbenen Comedy- Getüms Marty Feldman auszugraben. Anfangs war er nur hinter den Kulissen tätig, unter anderem als Chefautor der Satirereihe „The Frost Report“. Dort traf er auf die Kollegen Chapman, Cleese, Idle, Jones und Palin; John Cleese soll Feldman dazu bewogen haben, vor die Kamera zu treten. Dies tat er erstmals in der Reihe „At Last The 1948 Show“, und gleich so erfolgreich, daß ihm eine Soloshow angeboten wurde, zu der unter anderem die späteren Monty-Python-Artisten einige zirkusreife Nummern beisteuerten. Was da angerichtet wurde, gibt's nun Samstags bei Arte zu sehen.(Arte, 19 Uhr)

Tanner for President (1)

In jüngeren Jahren hat Robert Altman Episoden der Serien „Bonanza“ und „Alfred Hitchcock Presents“ inszeniert, 1988 bekam er Gelegenheit, eine eigene TV-Serie zu gestalten. Gemeinsam mit dem Comic-Strip- Autor Garry Trudeau („Doonesbury“) kreierte er im Auftrag des Pay-TV-Kanals HBO einen satirischen Zehnteiler über den Wahlkampf eines fiktiven Präsidentschaftskandidaten. Besondere Würze erhält der von Altman als „mockumentary“ definierte Genremix durch Gastauftritte prominenter Figuren des öffentlichen Lebens.(Arte, 20.45 Uhr)

No Way Out –

Es gibt kein Zurück

Der angehende Verbindungsoffizier Kevin Costner verbindet sich für eine quicke Affäre mit der flotten Staatsanwältin Sean Young, die wenig später ermordet aufgefunden wird. Vorgesetzte Kreise betrauen Costner mit der Lösung des Falles, woraufhin dieser quasi gegen sich selbst ermittelt ... Roger Donaldson macht in seinem Kriminalspiel nicht nur die Mördersuche zum Thema, er wirft auch noch einen indiskreten Blick hinter Washingtons Kulissen. Und als Nachschlag gibt's eine boshafte kleine Schlußpointe...(ARD, 23.35 Uhr)

Früher Frost

Die 1985 entstandene, mit vierzehn Emmy-Nominierungen bedachte US-Fernsehproduktion machte Geschichte als einer der ersten Spielfilme, die sich mit dem Thema Aids auseinandersetzten. Zentrale Figur ist ein junger Rechtsanwalt, der nach der tragischen Diagnose in sein Elternhaus zurückkehrt und seine Familie von seiner Homosexualität und der tödlichen Krankheit in Kenntnis setzt. Die Mutter reagiert darauf mit Entsetzen, der verständnisunfähige Vater mit barscher Zurückweisung... Die Hauptrollen spielen Aidan Quinn, Gena Rowlands und Ben Gazzara.(RTL 2, 10.35 Uhr)

Ein Rabbi im Wilden Westen

Gene Wilder wurde 1967 von Mel Brooks für den Film entdeckt und trat in mehreren seiner Komödien auf, ehe er sich selbst als Autor und Regisseur versuchte. Vorliegendes Lustspiel lebt wesentlich von Wilders Darstellung des polnischen Rabbis Avram, der auf dem Weg zu seiner neuen Gemeinde den Wilden Westen quert und dabei buchstäblich unter die Räuber fällt. Gleich mehrfach kreuzt er den Weg eines fidelen Revolverhelden, dargestellt von einem aufstrebenden Jungschauspieler namens Harrison Ford, und wie der Volksmund schon sagt: Ford – der tut was.(Sat.1, 13.45 Uhr)

Tampopo

Der japanische Spielfilm handelt nicht von Tampons noch wohl gar vom kindgerecht benamten Allerwertesten, sondern von einem japanischen Trucker mit Cowboy-Ehre, der einer jungen Witwe beim Aufbau einer eigenen Nudelküche behilflich ist. Aufs schmackhafteste verrührt Regisseur Juzo Itami Westernkomponenten, Komödie und Kochkurs, und wenn sich endlich alles zum Guten fügt, hat der Zuschauer längst Heißhunger auf Nudelsuppe bekommen, deren korrekte Zubereitung in diesem Film nach Strich und Faden erörtert wird.(ARD, 23 Uhr)

Harald Keller