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Unterm Strich

Wir wissen nicht, was faul ist im Staate Dänemark, aber die Verleihung des Europäischen Aristeion-Literaturpreises an Salman Rushdie ist gründlich schiefgelaufen. Entschuldigungen helfen da nur wenig. Nun hat sich aus Wien auch Mitpreisträger Christoph Ransmayr zu Wort gemeldet. Selbstverständlich werde er den Preis in Kopenhagen nur annehmen, wenn auch Rushdie die Annahme des Preises ermöglicht wird. Offenbar wird nun fieberhaft nach einem neuen Termin gesucht.

So richtig glanzvoll scheint die Preisfeier aber nicht mehr werden zu wollen. Die dänische Kulturministerin Jytte Hilden wollte retten, was zu retten ist, griff aber noch einmal knapp daneben. „Jetzt müssen wir Ruhe, Würde und Humor bei der Zeremonie sichern. Ich stehe für den Humor“, versicherte die Ministerin und verbuchte prompt einige Lacher. Der Rest ist betretenes Schweigen.

Verwegene, unverschämte Autorinnen und Autoren sind aufgefordert, noch ungespielte Theaterstücke zum Dramenwettbewerb des Schauspiel Hannover einzusenden. Die besten Stücke sollen auf den Autorentheatertagen im Juni 1997 in Hannover in Form von Werkstattinszenierungen präsentiert werden. Die Ein-Mann-Jury bildet diesmal der Spiegel-Kritiker Wolfgang Höbel. Um ihn nicht in einem Berg von Manuskripten versinken zu lassen, darf nur ein Stück pro Autor, keine Monologe sowie maximal drei Texte pro Verlag eingesandt werden. Autoren wie Achternbusch, Dorst oder Kroetz müssen nicht mehr entdeckt werden, heißt es in der Wettbewerbsausschreibung. Da gibt es wohl hoffentlich noch ein paar andere. Einsendungen an: Schauspiel Hannover, Dramaturgie, Prinzenstraße 9 in 30159 Hannover.

Geheime Heine-Papiere hat das Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut für rund 100.000 Mark auf einer Pariser Auktion ersteigert. Dabei handelt es sich um seltene Briefe des Dichters an Ehefrau Mathilde und Schwester Charlotte aus den Jahren 1819 bis 1943. Heine-Forscher spekulieren nun über die Eifersucht des Poeten. In einem Brief an seine Frau („Mein lieber Schatz“) bittet Heine sie inständig darum, „in seiner Abwesenheit nichts zu tun, was sie nicht mit ihm abgesprochen hätte“. Völlig unromantisch die Absprache von Seitensprüngen und anderen Haushaltsfragen.

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