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"Liebe taz..." Sozio-Kultur-Jagd - betr.: "Taps in den Fettnapf rüttelt Szene wach", taz vom 7./8.12.1996

Betrifft: „Taps in den Fettnapf rüttelt Szene wach“, taz vom 7./9.12.1996

Christoph Köster sei gedankt, hat er doch in seinem Artikel ein wenig Licht in den Zahlendschungel unserer Kultursenatorin gebracht. So konnte diese wohl nicht anders, als den ZuhörerInnen bei der ersten sogenannten Regionalisierungsdebatte Anfang Dezember in der Städtischen Galerie ein völliges Zahlenchaos um die Ohren zu hauen. Den VertreterInnen aus den Initiativen, Vereinen, Beiräten und Ortsämtern des Bremer Südens, die im Umgang mit Zahlen nicht ganz ungeübt sind, wurde dabei ganz schummrig. Waren sie doch geladen, um über das Regionalisierungskonzept der Kulturbehörde für die Soziokultur zu debattieren.

Konfrontiert wurden sie jedoch mit einem Zahlenwirrwarr, das man gleichgültiger und unengagierter kaum vortragen kann. Schnell war ein Projekt, das nur 17.000 Mark Förderung erhält, allein vom Reißbrett aus und ungeachtet der inhaltlichen Arbeit eingespart – denn was kann man mit so wenig Geld schon machen.

Zynischer Höhepunkt des Abends war der Vorschlag, ein Kulturforum zu initiieren. Ziel dieser Unternehmung ist es, die Einrichtungen aufeinander loszulassen, damit sie ihr langsames Aussterben selbst beraten. Ein „netter“ Versuch der Behörde, eine ihrer ureigensten Aufgaben zu delegieren. (Ich glaube, da wären – rein theoretisch natürlich – ein paar Stellen frei.)So bleibt die traurige Erkenntnis, daß die ignorante und zynische Haltung der Verantwortlichen keinen ernstzunehmenden Dialog zwischen Kulturschaffenden und der Behörde bzw. Politik zuläßt.

Beate Hinkel

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