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Mußestunden - betr.: "Ladenöffnungszeiten ein Flop?", "Weg vom Gleichschritt", taz vom 10.1.1997

Lieber Florian Marten, soll ich Dich nun bedauern, daß Du den Konsum als Lebensqualität verstehst?! Einkaufen im Supermarkt, mit den dazugehörigen Quengelregalen (Süßes usw.) an der Kasse. Nichts mit regionalem, vielleicht sogar ökologischem Einzelhandel. Das vielgepriesene Lied über die verkaufsfreien Länder Italien, Frankreich oder den USA – bist Du dort schon einmal mit dem Fahrrad zum Supermarché oder Shopping-Mall gefahren? Es lebe die Auto-Einkaufskultur? Und was ist an der neuen Regelung nun wirklich „frauenfreundlich“? Daß jetzt mehr Frauen in Teilzeit an der Kasse sitzen? Oder daß die Hausfrauen jetzt später einkaufen können? (...)

Der Feierabend und das Wochenende sind die Momente, in denen Arbeit und Konsum eben nicht die Zeit beherrschen. (...) Wann kannst Du Kraft für Dich und Deine Arbeit schöpfen – in der Ruhe des Abends und am Sonntag oder in der hektischen Betriebsamkeit des Alltages?

Im übrigen halte ich es ganz allgemein nicht für gute Journalismus, wenn Bericht und Kommentar aus einer Feder kommen.

Marcus Wewer, Kiel

Betr.: „Auf der Flucht“, taz hamburgv. 7.1.97

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