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Atommüll muß warten

■ Castor-Alarm: Greenpeace und Bürgerinitiativen blockierten Krümmel

Die Umweltorganisation Greenpeace hat gestern morgen die Ausfahrt des Atomkraftwerkes Krümmel (Kreis Lauenburg) erfolgreich blockiert. Ein von den Hamburgischen Electricitäts-Werken (HEW) geplanter Castor-Transport abgebrannter Atom-Brennstäbe zur britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield konnte von den Greenpeace-AktivistInnen dadurch verhindert werden.

Die Organisation stellte einen fünf mal zwei Meter großen Metall-Container auf die Gleise vor der Schienenausfahrt des Atommeilers. Nach den Worten von Greenpeace-Sprecher Rüdiger Rosenthal wird die Blockade fortgesetzt: „Das kann ein paar Tage dauern.“

Während das Kieler Innenministerium bestätigte, daß „ein Castor-Transport geplant war“, gingen die HEW zu sich selbst auf Distanz. So wußte HEW-Sprecher Johannes Altmeppen überraschend zu berichten, es seien derzeit überhaupt „keine Transporte vorgesehen“ gewesen. Zwar seien zwei Castorbehälter beladen worden, doch werde er nicht sagen, wann diese abtransportiert würden. Schließlich wolle die HEW nicht durch übertriebene Redseligkeit „die Aktion“ womöglich „gefährden“.

Die Greenpeace-AktivistInnen hingegen berichteten, daß ein für den Transport vorgesehener Bahn-Waggon erst be- und dann wieder entladen worden sei. Sie werten diese Beobachtung als Zeichen dafür, daß der Castor-Transport durch die Blockade verhindert werden konnte. Nach Angaben von Greenpeace nahmen an der Blockade rund 40 AktivistInnen teil. Die Polizei entdeckte nur 25 TeilnehmerInnen. In einem aber waren sich Polizei, Greenpeace und sogar die HEW einig: Die Aktion sei friedlich verlaufen.

Während Greenpeace vor dem Kraftwerkstor präsent war, „inspizierten“ Anti-AKW-Gruppen aus dem Umland die Bahnschienen in Geesthacht, über die die Atom-Transporte rollen. Dabei soll nurgeringer Sachschaden entstanden sein. mac

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