: Unterm Strich
Die US-Kinos haben einen neuen Hit: Der „Krieg der Sterne“ von George Lucas hat mit seiner zweiten Premiere, 20 Jahre nach dem Originalstart, gute Chancen, auch 1997 einer der erfolgsreichsten Filme des Jahres zu werden. In diversen Städten Amerikas standen am Wochenende Zigtausende von Menschen vor den Filmtheatern Schlange, um eine technisch verbesserte Neuauflage des Science-fiction-Megahits zu sehen. Von San Francisco bis Chicago und New York waren alle „Star Wars“-Vorstellungen ausverkauft, selbst Sondervorführungen mitten in der Nacht. Vor den Kinos kam es zu seltsamen Szenen: Fans campierten trotz winterlicher Minusgrade im Freien, um als erste an Karten heranzukommen. Experten schätzten, daß die zweite Premiere von „Krieg der Sterne“ allein an diesem Wochenende über 20 Millionen Dollar (rund 30 Millionen Mark) einspielen könnte.
Anläßlich des 20jährigen Jubiläums haben die Gesellschaft 20th Century Fox und das Unternehmen Lucasfilm das Original restauriert. Auch die beiden Fortsetzungen „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ wurden technisch „aufpoliert“ und sollen in den beiden nächsten Monaten in den US-Kinos anlaufen. Die Trilogie hat einen neuen digitalen Sound , zusätzliche Computereffekte und eine komplett neue Szene, in der der damals noch recht junge Harrison Ford als Captain Han Solo mit dem Monster Jabba reanimiert wurde. Die Überarbeitung kostete insgesamt 15 Millionen Dollar.
Der für die deutsch-polnische Kulturvermittlung bekannte Übersetzer und Publizist Karl Dedecius erhält den Andreas-Gryphius-Preis 1997 der Künstlergilde Esslingen (Baden-Württemberg). Die vom Bundesinnenministerium gestiftete Auszeichnung ist mit 25.000 Mark dotiert. Dedecius, 1921 in Lodz geboren, ist auch Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels und Ehrenbürger seiner Geburtsstadt. Kürzlich wurde vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel zum Professor ehrenhalber ernannt.
Der Potsdamer Komponist Gerhard Rosenfeld hat die Arbeit an seiner Musik zur Willy-Brandt-Oper „Kniefall in Warschau“ pünktlich beendet. Er werde am morgigen Mittwoch im Berliner Willy-Brandt- Haus die Partitur an den Generalintendanten des Theaters Dortmund, John Dew, übergeben, teilte das Theater am Wochenende mit. Die Oper übersetze die berühmte Geste des ehemaligen Kanzlers Willy Brandt (1913–1992) in Musik. Dew hatte die Oper Ende 1995 an Rosenfeld in Auftrag gegeben (siehe taz vom 1. 12. 95). Das Libretto von Philipp Kochheim sei bereits fertig. Im November solle die Uraufführung in Dortmund stattfinden. Es ist die sechste Oper des Komponisten. Rosenfeld galt nach Theaterangaben in der DDR als nicht systemkonform und hatte Schwierigkeiten, seine Werke aufzuführen.
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