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Unterm Strich

Der interaktive Karl May: Bei der Inszenierung von „Winnetous letzter Kampf“ im sauerländischen Elspe dürfen/sollen/müssen in diesem Jahr die Zuschauer entscheiden, ob der Häuptling der Apachen wirklich am Ende sterben muß. Die erwarteten 100.000 Karl-May-Fans, die bis zum Probenbeginn ihr Elspe-Ticket buchen, können ihre Stimme per Postkarte oder telefonisch unter (02721) 94 440 abgeben. Man kann auch Vorschläge machen, mit welchem Trick (trägt kugelsicheres Wams, nur angeschossen, Streifschuß oder so) Winnetou davonkommen darf. Die Initiative geht anscheinend auf den Häuptlingsdarsteller Peter Hüttemeister zurück, der „Drohbriefe und anonyme Anrufe“ erhalten hatte, weil er den sterbenden Winnetou gemimt hatte.

Der italienische Anzugdesigner Giorgio Armani hat seiner deutschen Kollegin Jil Sander vorgeworfen, seine Mode kopiert zu haben. Vor allem am Anfang ihrer Karriere habe sie das Armanische Schaffen „ganz genau beobachtet und auch sehr viel adaptiert. Sie war diejenige, die den reduzierten, funktionellen Stil für die Frau von mir übernommen hat“, erörterte Armani gegenüber dem Hamburger Blatt Gala. Er, Armani, und sie, Sander, hätten das gleiche Frauenbild.

Michael Jackson, dem vorgeworfen wird, ein Lied des italienischen Kompositeurs Al Bano (das ist der von Al Bano und Romina Power) plagiiert zu haben, ist überraschend und offenbar geistergleich in Rom vor Gericht aufgekreuzt, wo er sogleich „von Anwälten und Sekretärinnen belagert“ wurde, wie dpa meldet. Der römische Amtsrichter Mario Fringeti ordnete ein Gutachten an. Bereits Ende 1994 hatte ein italienischer Richter die Songs „Will you be there“ von Jackson und „I cigni di Balaka“ aus der Banoschen Feder als praktisch identisch bezeichnet. Jacksons Anwälte nannten den Mann allerdings „völlig inkompetent“.

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