Gegen schwarze Schafe

■ Kohlenhändler um Image besorgt: Kunden sollen Gewicht nachprüfen

Wer kennt sie nicht, die Sorge darüber, daß auch alles Kohle ist, was als Gewicht angeblich im Keller landet. Und weil diese leidvolle Erfahrung zum Alltag zumindest derer gehört, die noch immer ihren Schornstein mit Briketts heizen müssen, macht die Branche nun mobil. Die Kohlenhändler von Berlin, Brandenburg und Sachsen- Anhalt wollen den schwarzen Schafen der Branche an den Kragen. Dazu solle die Zusammenarbeit mit den Landeseichämtern und weiteren Partnern noch intensiver werden, teilte der Mitteldeutsche Handelsverband für Brennstoffe gestern in Halle mit.

Die Händler wollen dem Vorwurf entgegentreten, der Festbrennstoffhandel verdiene sein Geld vorrangig durch Mindergewichte und Betrug am Kunden, hieß es. Die Mehrheit der Handelsunternehmen arbeite seriös am Markt. Um den schwarzen Schafen das Handwerk zu legen, so der Handelsverband, sollten die Kunden beim Ordern ihrer Kohle nach einer Checkliste verfahren.

So solle geprüft werden, ob der angegebene Preis auch wirklich der Endpreis sei oder Zuschläge hinzukommen. Bei Lieferung solle die Rechnung genau überprüft werden, beispielsweise ob der Firmenname vollständig aufgeführt ist. Zudem sei darauf zu achten, ob sich ein Unternehmen in Werbeanzeigen vollständig oder nur mit einer Telefonnummer darstellt. Die Checkliste könne bei den Mitgliedsbetrieben des Verbandes oder beim Verband selbst angefordert werden. Es sei empfehlenswert, seine Kohle weiter bei dem Händler zu kaufen, den man kennt und mit dem man gute Erfahrungen hat – auch wenn der Kaufpreis zunächst höher erscheine als bei anderen Anbietern. Dem Mitteldeutschen Handelsverband gehören nach eigenen Angaben 200 Unternehmen an. taz/dpa