Von „Haß“ und „Propaganda“

■ Scientology-Mitarbeiter wegen Beleidigung vor Gericht

Der Scientologe Adrianus Schapers muß sich seit gestern erneut vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Ihm wird Beleidigung in mindestens zwei Fällen vorgeworfen. Gegen eine Verurteilung des Amtsgerichts zu 3000 Mark Geldstrafe hatte der Sektenführer Berufung eingelegt.

Konkret wird dem gebürtigen Holländer angelastet, als Geschäftsführer des Scientologen-Ablegers „Mitbürger unterstützen Toleranz“ das Buch „Der Kaufmann von Hamburg“ verbreitet zu haben, in dem über das „Gewissen der Hamburger“ lamentiert und die These aufgestellt wird: „Faschist ist, wer als Faschist fühlt.“ Fazit: Hamburgs Sozialdemokraten agierten nicht anders als die NSDAP während der Judenverfolgung, wenn GenossInnen wie Ursula Caberta gegen die „Scientology Church“ zu Felde ziehen und sie als kriminelle Vereinigung verbieten lassen möchte.

Des weiteren wird Schapers vorgeworfen, mindestens 2000 Exemplare der Druckschrift „Hass und Propaganda“ in Auftrag gegeben und verbreitet zu haben, in dem Schlagzeilen – die sich gegen die Scientologen richten – mit Propaganda aus dem NSDAP-Kampfblatt „Der Stürmer“ verglichen wird. Das Amtsgericht damals: In der „Gesamtbetrachtung“ würden Scientology-Kritiker mit den Verfolgern der Juden „auf eine Stufe gesetzt.“ Der Prozeß wird fortgesetzt. Eugen Kirch jr.