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Die literarische Woche

Heute:Das Mädchen von der Schindler-Liste, so heißen die Aufzeichnungen von Stella Müller-Madej, die das KZ Überlebte. Die Schauspielerin Cornelia Schirmer wird aus den Erinnerungen lesen. Im Anschluß gibt es Gelegenheit zu einem Gespräch mit der Autorin, das Henryk M. Broder moderieren wird. TiK, Thalia in der Kunsthalle, 20 Uhr

Heute: „Niemand ist frei von seiner Geschichte. Ich trage sie auf meinem Rücken. Aber es kommt darauf an, was man daraus macht. Für mich ist das Schreiben die beste Methode.“ Der das sagt, heißt David Schütz, wurde 1941 in Deutschland geboren, emigrierte 1948 siebenjährig nach Israel, wo er, nach einem Studium in Jerusalem und Berlin, noch heute lebt. „Ich bin eine Doppelexistenz. Lebenslänglich“ – ein anderes Zitat des Autors, der in seinen Büchern biographische Spurensicherung betreibt. In Der Herz der Wassermelone beschreibt Schütz ohne den Schutz der literarischen Fiktion, jedoch durchaus literarisch verdichtet seine Erfahrungen während seines Studiums in Deutschland. Das Nachwort zu dem Buch, das David Schütz am Donnerstag in Hamburg vorstellt, hat Wolf Biermann geschrieben, der die Lesung auch mit einer Einführung begleitet. Literaturhaus, 20 Uhr

Donnerstag: „Es ist unmöglich, das bunte Kaleidoskop dieses Buches nachzuerzählen, seine Klugheit im Detail zu beschreiben, seinen bescheidenen Gestus vorzustellen“, schrieb Michael Krüger über Roberto Calassos Buch Die Hochzeit von Kadmos und Harmonia. Wenn wir es richtig verstanden haben, geht es dem italienischen Autor darum, das heute noch Fortlebende in den großen mythischen Erzählungen um die griechischen Götter aufzuspüren. In Italien war sein Werk ein alles überragender Erfolg. Literaturhaus, 20 Uhr

Donnerstag: Etwas ganz Besonderes erwartet die Freunde amerikanischer Literatur. Die Native American Marmon Silko liest aus ihrem umfangreichen Romanwerk Almanach der Toten. Näheres in der taz vom Donnerstag.Amerikahaus, 19 Uhr

Freitag: Natürlich ist Wolf Schneider längst eine journalistische Institution. Als langjähriger Leiter der Henri-Nannen-Schule hat er mehreren hundert Journalistenschülern die Kunst des richtig formulierten Satzes nähergebracht. Kürzlich pensioniert, kann sich der Sprach-Profi jetzt vermehrt Selbstverfaßtem widmen. Etwa seinem zusammen mit Christoph Fasel geschriebenen Werk, in dem die Autoren der Frage nachgehen: Wie man die Welt rettet und sich dabei amüsiert. Wohlformulierte Einsichten über Kulturpessimisten, Arbeitsämter und die Tourismusindustrie sind im Preis enthalten. Buchhandlung Heymann, Eppendorfer Baum, 20 Uhr

Montag:Der Sündenhund, so fremd, so archaisch heißt die Erzählung aus seinem Buch Der Kaiser hat einen Vogel, die der Autor Theodor Weißenborn lesen wird. Literaturhaus, 20 Uhr drk

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