Auf zum Sternmarsch!

■ Der Tarifkonflikt im Banken- und Versicherungsgewerbe spitzt sich zu

„Schluß mit dem unsinnigen Konfrontationskurs“, fordern HBV und DAG vom Banken- und Versicherungsgewerbe und rufen für heute (15 Uhr) alle Banker und Versicherer zum Stern- und Protestmarsch in die Hamburger City (Kundgebung: 16 Uhr, Gänsemarkt). Anlaß der Aktion: Heute findet in Hamburg die dritte und entscheidende Verhandlungsrunde im diesjährigen Tarifpoker der Versicherungsbranche statt. Sollte es nicht zur Einigung kommen, drohen die Gewerkschaften mit Streik.

Ähnlich wie in der Metallindustrie verlangen die Finanzkonzerne als Vorbedingung für eine 2,4prozentige Gehaltserhöhung von den Gewerkschaften die Akzeptanz eines Abbau der Sozialleistungen: Überstundenzuschläge sollen erst ab 48 Stunden gezahlt werden, der Vorruhestandsausgleich soll entfallen und der Ausbau der Samstagsarbeit für Rechenzentren und Telefonbanking auch auf Filialen ausgedehnt werden. Dagegen steht die Forderung der Gewerkschaften nach 7,5 Prozent mehr Gehalt – mindestens aber 250 Mark.

HBV-Sekretär Jörg Reinbrecht: „Sollte es zu keiner Einigung kommen, werden wir sehr kurzfristig die Beschäftigen befragen, ob sie bereit sind, die Forderung über Arbeitskampfmaßnahmen zu unterstützen.“ Ins gleiche Horn stößt DAG-Verhandlungsführer Gerhard Renner: „Sollte diese Verhandlungsrunde wieder ohne realistische Angebot verstreichen, wird die DAG verstärkt zu Arbeitskampfmaßnahmen aufrufen.“ kva