: Unterm Strich
Fauler Schinken, beweg dich! Seit gestern wandern deutsche Bücher durch Marokko. Die erste Station der Wanderausstellung im Rahmen der „Deutschen Woche“ ist Agadir. Die von der Frankfurter Buchmesse in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Rabat und der Librairie Internationale organisierte Ausstellung zeigt rund 170 Titel aus 75 Verlagen. In Marokko gebe es für Bücher aus der Bundesrepublik einen „kleinen, profitablen Markt“, der weiterentwickelt werden solle, informiert die Buchmesse.
Der Themenkreis der Ausstellung reiche von deutscher Literatur über marokkanische Werke in deutscher Übersetzung bis hin zu Reiseliteratur, Publikationen über Architektur und Kinderbüchern. Die Wanderausstellung wird anschließend in Rabat, Casablanca, Marakesch und Fes gezeigt. Das wachsende Interesse an der deutschen Sprache sei bereits im November 1996 bei der Buchmesse in Casablanca deutlich geworden, heißt es. An den Universitäten von Casablanca, Fes und Rabat gebe es Abteilungen für Deutsch. An mehr als 20 Schulen werde Deutsch als erste Fremdsprache unterrichtet.
Überall, wo wir nicht sind, schlagen die Weidenkätzchen aus, es riecht gut, und die ersten Bunteier hängen an noch dürren Vorgärtensträuchern. Will sagen: Es ostert. Zeit für ein theologisches Streitgespräch: Die Auferstehung Jesu von den Toten ist nach Auffassung des Göttinger evangelischen Theologieprofessors Gerd Lüdemann aus naturwissenschaftlicher Sicht ungeklärt. Auch bei Medizinern und Biologen sei der Gedanke, der Leichnam Jesu sei am dritten Tag auferstanden, unvorstellbar, sagte er am Sonntag in Grevenbroich. Im Zisterzienserkloster Langwaden führte Lüdemann unter dem Titel „War das Grab voll?“ ein theologisches Streitgespräch mit dem Heidelberger Neutestamentler Klaus Berger.
Lüdemann bekräftigte seine umstrittene These, wonach das Grab, in das Jesus nach der Abnahme vom Kreuz gelegt worden war, „voll“ war. Darin habe eine verwesende Leiche gelegen. Er bestehe auf einen vernunftmäßigen Umgang mit der Auferstehung. Den christlichen Glauben wolle er verteidigen, allerdings aus der Sicht des 20. Jahrhunderts. Für Berger hingegen ist das Grab, in dem sich Jesu nach der biblischen Überlieferung befand, leer gewesen, denn er war auferstanden. Im christlichen Glauben habe die Vernunft nichts zu suchen und die Naturwissenschaft nichts zu melden, so Berger.
Die Theologen standen sich in Anwesenheit des rheinischen Präses Manfred Kock zunächst unversöhnlich gegenüber. Erst als Kock sagte, die Auferstehung Jesu sei als „Verwandlung“ zum Christus zu begreifen, lenkte Lüdemann ein. Eine auf der biblischen Erfahrung beruhende und nicht realistische „Verwandlung“ Jesu könne er begreifen. „Ich will auch glauben“, fügte er hinzu.
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