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Unterm Strich

Am Ostermontag war endgültig Schluß. Die große Kienholz-Retrospektive im Berliner Martin Gropius- Bau wird nicht verlängert. Rund 4.000 Besucher kamen noch einmal am letzten Ausstellungstag, insgesamt haben rund 80.000 Besucher die Retro gesehen, die zuvor in New York und Los Angeles zu sehen war, aber für Berlin noch einmal erweitert worden war. Wie sehr das Werk des Künstlerpaares Edward und Nancy Kienholz, das seit 1973 zusammenarbeitete und seit jener Zeit auch zeitweise in Berlin lebte, von der deutschen Metropole beeinflußt wurde, hob Nancy Reddin Kienholz hervor. Sie sei glücklich über die Ausstellung in Berlin, der Stadt, „die in gewisser Weise ein Zuhause für uns geworden war“, sagte die Witwe des 1994 verstorbenen Edward Kienholz. Liebesbekundungen solcher Art rühren die Berliner immer ganz besonders.

Karl Horwitz von der „New York Times Syndicate“ teilt mit, daß die Herzogin von York in dem Blatt als Kolumnistin reüssieren wird. Die Herzogin, besser bekannt als Fergie, wird kleine und große Belange dieses unseres sozialen Lebens kommentieren. Los geht's am 15. April, ein Pflichttermin für Gazettenfreunde aller Art.

Schüler, die Gedichte schreiben, Geschichten oder andersartig Getextetes, können mitmachen beim 12. bundesweiten Wettbewerb „Schüler schreiben“. Mitmachen können alle Schüler ab 10 Jahren. Als Preise winken eine Einladung nach Berlin zu Lesungen und Lektoratsgespräche. Trostpreise sind 50 Bücherschecks im Wert von je 100 Mark. Bewerbungsunterlagen gibt's bei: Berliner Festspiel GmbH „Treffen junger Autoren“, Budapester Straße 50, 10787 Berlin. Einsendeschluß ist der 15. Juni.

Ihr Gründerzeitmuseum zog in den vergangenen Jahren Tausende Kunst- und Antiquitätenliebhaber aus aller Welt nach Mahlsdorf am Stadtrand von Berlin. Für ihre Verdienste um die Erhaltung von Kulturgütern wurde sie bereits 1992 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Jetzt kehrt Charlotte von Mahlsdorf, bekanntester Transvestit der ehemaligen DDR, Deutschland endgültig den Rücken und siedelt nach Schweden über. Grund für diesen Entschluß sei nicht zuletzt ein Überfall von Neonazis. Mit Eisenstangen, Gaspistolen und Zaunlatten hatten Skinheads 1991 ein Schwulen- und Lesbenfest im Mahlsdorfer Museumsgarten angegriffen. Damals beschloß Charlotte von Mahlsdorf, Deutschland zu verlassen. Zähe Verhandlungen mit dem Land Berlin zur Übernahme ihres Gründerzeitmuseums mit 14 vollständig eingerichteten Zimmern verzögerten den Umzug lange Zeit. Nun hat Berlin die Sammlung für 523.000 Mark gekauft. Charlotte von Mahlsdorf hatte ursprünglich zwei Millionen Mark gefordert. Nach und nach will der Berliner Bezirk Hellersdorf das Gründerzeitmuseum nun wiedereröffnen.

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