piwik no script img

Unterm Strich

Spiegel gelesen, geweint: „Wenn der Vater mit dem Sohne“ heißt niedlicherweise Volker Hages Arbeit an seinem Hohlspiegel Botho Strauß sowie dessen neuem Buch „Der Fehler des Kopisten“. Man erfährt bald, wie sich beide Seiten Kritik vorstellen: „Es ist die Gegenwart seines kleinen Sohns – im Buch heißt er Diu – , ein staunendes, fragendes, geliebtes Gegenüber –, der die Welt des Dichters in ein verändertes, fast mildes Licht taucht.“ Klar. Ach, warum nicht gleich so. Nehmen wir uns ein Beispiel am kleinen Diu oder Deo oder wie auch immer. So schön kann Kritik sein! Einfach staunend, fragend und dann eben auch – geliebt. „Eine neue Leichtigkeit“, auch im Umgang mit sich selbst, findet Hage auch in Hinweisen, wie den, daß Strauß den „Neuerscheinungs-Exegeten“ und ihrem „Hang zu Stoff und Mitgeteiltem“ wenig zu bieten hat. Neuerscheinungen sollen also, das verstehen wir doch wohl richtig, nicht mehr gedeutet und auf ihren Gehalt geprüft werden. Try a little tenderness! (mn)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen