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Sparprogramm? Fehlanzeige!

■ betr.: „Zwei Programme, regel recht billig“, taz vom 28. 4. 97

„Regelrecht billig“ nannte Ernst Elitz, Intendant des DeutschlandRadios (DLR) in der taz die Produktion seiner beiden Radioprogramme Deutschlandfunk Köln und DLR Berlin. Er versucht damit, sich gegen das Kulturangebot der ARD-Landesrundfunkanstalten zu positionieren. Daher erscheint es nur recht und billig, einmal nachzurechnen: 320,4 Millionen Mark wendete das DLR 1995 für beide Programme auf. Der NDR benötigte 1996 407,3 Millionen Mark, um seine acht (!) Hörfunkwellen zu finanzieren. Vollkosten, wohlgemerkt. Das Klassik- und Kulturprogramm NDR 3 schlug mit rund 48,1 Millionen, das Informationsprogramm NDR 4 mit rund 97,2 Millionen zu Buche.

Sparprogramm? Fehlanzeige! Das wird noch deutlicher bei einem ergänzenden Blick auf den Programmaustausch: DLR, das bislang übrigens auch das ARD- Korrespondentennetz kostenfrei nutzt, partizipiert stark von den Hörfunkprogrammen der ARD. Allein der NDR lieferte im zweiten Halbjahr 1995 kostenlos 8.989 Programm-Minuten an das DLR. Er erhielt im gleichen Zeitraum lediglich 3.051 Minuten zurück. Saldo: fast 100 Sendestunden in nur sechs Monaten. Für die gesamte ARD beträgt das DLR-Minus 48.563 Minuten im selben Zeitraum. Fazit: Wer mit spitzem Bleistift rechnet, kommt schnell auf zweierlei: Er sieht erstens, daß es Herrn Elitz teuer zu stehen käme, wenn er plötzlich allein dastehen würde, und zweitens, daß die ARD-Landesrundfunkanstalten eben doch billiger produzieren als das DeutschlandRadio. Dr. Holger Ohnstedt, Leiter der

NDR-Intendanz

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