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Irrungen und (Ver)Wirrungen

■ Paneuropäer informieren weiter / Hogefeld-Diskussion abgesagt

Randale, so beschied Knut Abraham, Vorsitzender der Raneuropa-Jugend Deutschland (PEJ) die taz, sei wegen des kirchentäglichen Umfelds nicht zu befürchten. Am späten Donnerstag nachmittag wurde er eines besseren belehrt: Der PEJ-Infostand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ wurde von etwa 70 Autonomen angegriffen. Die hatten die Kirchentagsleitung bereits im Vorfeld der Großveranstaltung erfolglos aufgefordert, die Jugendorganisation der strammrechten „Pan Europa Union“ auszuschließen, da es sich um eine Organisation handele, die „ein Europa unter Führung Deutschlands in den Grenzen von 1937“ anstrebe (taz berichtete).

Unbeeindruckt bot die PEJ auch gestern wieder Schriften an, die „die Einheit Deutschlands“ als „Kern der gesamteuropäischen Einigung“ bezeichnen und von der „Berufung der Frau, Leben zu schenken“, schwafeln. Die KT-Leitung sieht sich weiterhin außerstande, die PEJ vom Markt zu nehmen. Sie räumt allerdings inzwischen ein, die Organisation habe sich „ganz bewußt nicht mit diesen Schriften beworben“, sondern als „Ziel die Einigung der europäischen Jugend“ angegeben.

Eindeutiger, so schien es, hatte sich die Kirchentagsleitung bei einer Diskussion über „den laufenden Prozeß gegen Birgit Hogefeld“ verhalten. Die von der Friedenskirche Altona angekündigte Veranstaltung am Donnerstag abend sei, so schilderten es TeilnehmerInnen, wegen „fehlendem Bezug zum Kirchentag“ abgesagt worden. Eine Version, der KT-Pressesprecherin Carola Wolf allerdings energisch widerspricht. Kein inhaltlicher, sondern ein zeitlicher Grund sei ausschlaggebend gewesen: Die Friedenskirche habe die Bewerbungsfrist nicht eingehalten. ruf

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