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Kurden besetzen Fraktionsbüro der GAL

Die seit dem 14. Mai andauernde Offensive der türkischen Armee gegen die im Nordirak lebenden KurdInnen wirft ihre Schatten bis nach Hamburg. Gestern vormittag besetzten rund 70 AnhängerInnen der kurdischen Organisation „Komkar“für dreieinhalb Stunden die Räume der GAL-Fraktion im Hamburger Rathaus, um ihrer Forderung nach einem sofortigen Rückzug der Streitkräfte Nachdruck zu verleihen. Die GAL erklärte sich mit den unerwarteten „Gästen“solidarisch. Ihr Fraktionschef Willfried Maier forderte „die Bundesregierung auf, umgehend zu handeln“.

Viele Kinder kurdischer Eltern blieben gestern auch in Hamburg aus Protest gegen den türkischen Überfall der Schule fern. Der bundesweite Schulboykott, zu dem zahlreiche kurdische Institutionen aufgerufen haben, wurde auch von der Hamburger Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unterstützt. Deren Sprecherin Ilona Wilhelm forderte die LehrerInnen auf, für das Fernbleiben der Kinder „Verständnis zu zeigen und sich solidarisch zu verhalten“.

Am heutigen Sonnabend (14 Uhr, Moorweide) findet eine, unter anderem von der „Kurdistan Solidarität“organisierte Protestdemo „gegen die Besetzung Südkurdistans“statt. Kommende Woche soll an jedem Werktag ab 16.30 Uhr eine Mahnwache auf der Ottenser Hauptstraße am Altonaer Bahnhof abgehalten werden. mac

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