■ Am Rande: Thierse: Amnestie für Westspione
Bonn/Köln (dpa) – Nach dem Urteil gegen den früheren DDR- Spionagechef Markus Wolf hat der SPD-Politiker Wolfgang Thierse eine Amnestie für DDR-Spione aus dem Westen gefordert. „Die von Wolf angestellten, geleiteten, bezahlten, angestifteten DDR- Spione aus dem Westen, die wesentlich härtere Strafen verbüßen, zahlen für doch wohl geringeren Schaden, den sie angerichtet haben, einen höheren Preis als ihr Chef und Kopf“, erklärte der stellvertretende SPD-Vorsitzende gestern in Bonn. Unterdessen hat Wolf zu Spionagevorwürfen gegen den ehemaligen Chef der SPD- Bundestagsfraktion, Herbert Wehner, Stellung genommen. Wehner sei weder ein Spion noch ein Verräter gewesen, stellte er eine Darstellung des Magazins Stern – das Wolfs Memoiren in einer Serie vorab abdruckt – klar, wonach Wolf Wehner als Verräter verdächtigt habe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen