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Emder feierten Matjestage

■ Heringsordnung ist 400 Jahre alt, das ist schon ein paar Shanties wert

Ihre „Matjestage“haben zum Auftakt der diesjährigen Matjes-Saison von Freitag bis zum Sonntag die Emder und ihre Gäste gefeiert. Bei strahlender Sonne und an freundlich-kühlen Abenden genossen nach Schätzungen der Polizei mehrere zehntausend Menschen unter anderem ein reichhaltiges Angebot der Heringsspezialität in vielen kulinarischen Variationen. Dazu gab es im Schatten des Rathauses ein buntes Markt- und Unterhaltungprogramm mit der Präsentation alten Handwerks rund um den Fischfang.

Den maritimen Charakter des Fisch-Festivals unterstrich ein Treffen von Traditionsschiffen im Ratsdelft und im Emder Marinehafen. Anziehungspunkte für die Besucher waren unter anderem der russische Großsegler „Sedov“, die Bundeswehrfregatte „Emden“, der ehemalige norwegische Robbenfänger „Grönland“aus der Flotte des Bremerhavener Schiffahrtsmuseums und der original erhaltene Emder Heringslogger „AE7“. Romantische Songs aus rauhen Shantychor-Kehlen rundeten das Heringsfest akustisch ab..

Gestern vormittag starteten rund 1.000 Läuferinnen und Läufer zu einem „Matjeslauf“über die Distanz von acht Seemeilen. Teilnehmer waren unter anderen auch Sportler aus der russischen Partnerstadt Emdens, Archangelsk.

Gesellschaftlicher Höhepunkt der Matjestage war am Samstag abend ein erstmals abgehaltenes „Matjes-Mahl in der ehemaligen Emder Hauptkirche und jetzigen Johannes-a-Lasco-Bibliothek. 200 Ehrengäste, an der Spitze Emdens Oberbürgermeister Alwin Brinkmann, erinnerten bei einem einfachen Fischessen – begleitet von barocker Musik und eingerahmt von gotischer Architektur- an die 400 Jahre alte Emder Heringsordnung.

Die 1597 vom Emder Rat erlassene Vorschrift gilt als erste Lebensmittelordnung für Fisch in Deutschland. dpa

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