Lokalkoloratur

Geschenkt ist geschenkt, wiederholen ist gestohlen. Denkste. Ausgerechnet der Düsseldorfer Bildhauer Jörg Immendorf will mit dem obersten Gebot rheinischer Ehrenhaftigkeit brechen. Die Hans-Albers-Bronze-Statue, die der Künstler vor zehn Jahren der Stadt Hamburg geschenkt hat, läßt er heute von der Reeperbahn wieder zurück an den Rhein holen. Denn, so flucht der beleidigte Professor, eine Stadt, die sich einen Dreck um ihren Müll kümmere und das Denkmal eines Volksschauspielers in selbigem ersticken lasse, habe den „Blonden Hans“nicht verdient. Mehrfach habe er „wie ein Bittsteller“gefordert, den Hans-Albers-Platz zu entrümpeln. Vergebens. Jetzt will Immendorf die 1,5 Tonnen schwere Statue vergolden und dann entscheiden, ob sie an die Elbe zurückkehrt. Die Kulturbehörde weint dem versteinerten Albers, der nun wohl „Auf der Kö nachts um halb eins“singen soll, bittere Tränen nach. Einziger Trost: Der Albers-Grabstein auf dem Ohlsdorfer Friedhof bleibt. hh