: Unterm Strich
Gestern noch voll am Drumbassen und TripHoppen, wie auf der jüngsten CD vorgeführt, heute schon wieder Part of the Staatsbetrieb: Bei den Salzburger Festspielen soll David Bowie ein Stück inszeniert bekommen, an dem er gerade heftig schreibt. Offenbar handelt es sich um einen Nachzügler des Genres „Rockoper“ und zudem eine Weiterverwertung seines im vergangenen Jahr begonnenen „Outside“-CD- Zyklus, in dem er einen fiktiven Detektiv namens Nathan Adler durch klaustrophobische, bleischwer auf der Rezipientenseele lastende, mauergraue Szenerien in einem Stadtteil namens „Kreutzburg“ schickte (kommt Ihnen das bekannt vor?). Den Auftrag dazu hat der unlängst 50 gewordene Bowie vom Festspiel-Intendanten Gerard Mortier bekommen, der offenbar jugendlichen Schwung in den Laden bringen will. Mit von der Partie sind – you name them! – Robert Wilson und Brian Eno.
Nachricht des Tages: Robert De Niro soll heimlich geheiratet haben! Grace Hightower heißt die Frau, der De Niro „im kleinen Kreis“ in New York „das Jawort gab“ (dpa). Nur engste Freunde wie – you name them! – Harvey Keitel und Joe Pesci waren zugegen.
Anläßlich des Todes von Jacques Cousteau (siehe taz von gestern), der Berufsbilder und -wünsche wie „Meeresbiologe“, „Delphinist“, „Krokodilologe“ oder „Tiefseefilmer“ in die damals noch wachsweichen Herzen von Teilen der Kulturredaktion hineinprägte, schickt uns Leser Michael Augustin aus Bremen ein Gedicht zu, das irgendwie nach Veröffentlichung schreit. Es geht so: „Die Unbekannte aus der Seine/Leihgabe Galerie Isy Brachot,/trägt Nylonstrümpfe/aus dem Hause Pierre Cardin.// Darin verfängt sich/ein Flußkrebs/aus der nouvelle cuisine/des Monsieur Bocuse.//Doch schon kommt/Jacques Cousteau angeschwommen/und befreit ihn.“ Gilt es, hier einen Autor zu entdecken?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen