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Unterm Strich

„Eine Frau“ soll in der Nacht zum Dienstag vor der Privatwohnung von Manfred Krug in Berlin-Charlottenburg einen Notarztwagen vorfahren gesehen haben. Die Ärzte seien dann eine Viertelstunde bei ihm geblieben und hätten Krug dann auf einem Rollstuhl aus dem Haus gefahren. Er sei kaum bei Bewußtsein gewesen. Dann gehen – jedenfalls in der Bild-Zeitung – die Meinungen darüber auseinander, ob es sich um einen Schlaganfall gehandelt habe oder nicht. Jedenfalls sind die Dreharbeiten für den neuen Tatort auf Wunsch Krugs erst einmal verschoben worden.

Die beiden jüdischen Gemeinden in Berlin wollen ihr Verhältnis normalisieren. Das betonten der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, sowie der Geschäftsführer der Israelitischen Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel, Mario Offenberg, am Mittwoch in einer gemeinsam veröffentlichten Erklärung. Die künftigen Beziehungen sollten auf der Grundlage von „gegenseitigem Respekt, Gleichberechtigung und Kooperation“ geführt werden.

Nachama und Offenberg hatten sich am Dienstag zu einem Gespräch getroffen. Bei dieser ersten Begegnung zwischen den Vertretern beider Gemeinden sei ein Schlußstrich unter „jahrelange, leidige Auseinandersetzungen“ gezogen worden, deren Inhalt natürlich nicht weiter erläutert worden ist. Es ging nicht zuletzt um das Verhältnis zwischen Adass Jisroel und der Staatsführung der DDR und um die Legitimität der Nachfolge der orthodoxen Gemeinde vor dem Krieg, die nicht zuletzt über die Verfügung von Grundstücken entscheidet.

Die Gemeinden erinnerten an das historische, von gegenseitiger Achtung geprägte Verhältnis zwischen der 1671 gegründeten Jüdischen Gemeinde zu Berlin und der 1869 gegründeten orthodoxen jüdischen Gemeinde Adass Jisroel, wie es bis zur Schoah bestanden habe. Das Bekenntnis zu jüdischem Pluralismus stärke nicht nur das jüdische Leben Berlins auf religiösem, kulturellem und sozialem Gebiet.

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin ist mit etwa 10.500 Mitgliedern die größte in Deutschland. Adass Jisroel zählt nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitglieder. Die orthodoxe Gemeinde kämpft um ihre Anerkennung als Gemeinde und war damit zuletzt vor dem Berliner Oberverwaltungsgericht unterlegen.

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