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Atomarer Dienstwagen

■ Greenpeace rollt Faß mit Atommüll aus La Hague vors Kieler Energieministerium

Die strahlende Fracht sollte den Kieler SPD-Energieminister persönlich erreichen: Ein gelbes Faß mit hundert Gramm radioaktivem Meeressediment aus Frankreich hat Greenpeace gestern vor Claus Möllers Dienstsitz gerollt – als Protest „gegen die deutsche Atommüllpolitik“. Der Atommüll, den die Umweltorganisation im Juni vom Abwasserrohr der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Hamburg gebracht hatte, sei von seinen Lieferländern zu entsorgen.

Die Übergabe gestaltete sich schwierig: Der Minister weilte im Urlaub, was sein grüner Staatsse-kretär Wilfried Voigt „per Telefax“zuvor mitgeteilt haben will. Greenpeace kam trotzdem; Voigt schließlich auch. Um zuzusichern, die Landesregierung werde Druck auf Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) ausüben. Die Auslandsaufarbeitung unterlaufe faktisch die deutschen Grenzwerte. Die Probe aus La Hague werde analysiert.

Daß der erste Atommülltransport in einem Dienstwagen für Regierungsmitglieder dann doch scheiterte, lag an Voigts zu kleinem Kofferraum. Die Sorge von Voigts Fahrer, ein Karton mit zwölf Landeiern aus Bodenhaltung, der ebenfalls im Kofferraum lagerte, könne gefährdet werden, war insofern unbegründet. Das Faß wurde mit einem Kleinbus des Sozialministeriums abtransportiert. lno/taz

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