Unterm Strich

Eine 36 Meter lange und zehn Meter hohe Mauer soll ab Samstag die Prager Straße in Dresden versperren. Bereits am Montag richtete ein Kran die ersten Teile für die Wand auf der Einkaufs- und Fußgängermeile zwischen Hauptbahnhof und Altstadt auf. Die insgesamt vier Wochen andauernde Aktion des Künstlers Hans-Peter Trauschke trägt den Titel „Waende“ und soll – Sie ahnen es schon – die Bewohner der sächsischen Landeshauptstadt zum Dialog anregen. Am Wochenende vom 2. zum 3. August will Trauschke die Wand dann für weitere zwei Wochen bis zum 17. August in eine Brücke verwandeln. Das Kunstwerk kostet 1,3 Millionen Mark und wird von rund 70 Sponsoren unterstützt.

Bill Clinton spielt mit. Sein Rechtsberater im Weißen Haus, Charles Ruff, hat sich bei Filmemacher Robert Zemeckis („Forrest Gump“) zwar beschwert, daß Mr. President ungefragt in dessen Streifen mit Jodie Foster geraten war. Auf rechtliche Schritte wolle man aber verzichten. In einer Szene des Streifens äußert sich Clinton scheinbar zum Kontakt mit den Außerirdischen. In Wirklichkeit handelt es sich um einen TV- Ausschnitt aus einer Pressekonferenz, in der es um die mögliche Entdeckung von Spuren mikrobischen Lebens in einem Mars-Gestein ging. Die Passage wurde mit Hilfe digitaler Technologie in den Film eingefügt. An anderer Stelle agiert Clinton zusammen mit den Schauspielern. Clinton, so heißt es, sei sich darüber im klaren, daß er als zeitgeschichtliche Persönlichkeit das Ziel von Parodien und Äußerungen sei. Es sei aber nicht zulässig, den Zusammenhang von Äußerungen und damit ihre Bedeutung zu verändern. Zemecki hatte die Manipulationen mit Clinton einen Spaß genannt. Die Filmgesellschaft Warner Brothers bezeichnete den TV-Auftritt des Präsidenten vor der Presse als Allgemeingut.

Und ewig grüßt die Love Parade. Die Vergnügungsmassen fiebern dem nächsten Ereignis entgegen. Unter dem Motto Clubs United wird am 30. August zum fünftenmal die lange Nacht der Berliner Clubs gefeiert. Mit einem einzigen Ticket finden die Tanzwütigen in der Nacht der Nächte Einlaß in 23 auserlesenen Clubs. Weit vorn in der Stunde der ravenden Bewegung der Partner für Berlin sind die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die einen Shuttle-Service eingerichtet haben. Raver und Grunger kommen in den Clubs ebenso auf ihre Kosten wie HipHopper und Soulfans. Jeder Club stellt sein eigenes Programm zusammen. Mit dabei sind unter anderen der Knaack- Club, wo „Das Auge Gottes“ deutschen HipHop spielt, und die Kalkscheune mit einer Drag-Modenschau von Szenedesigner Jörg Pfefferkorn und den neuesten Housesongs. Weitere Parties sind unter anderem im Delicious Doughnuts, Tränenpalast, Toaster, Wild at Heart, Trash, Zosch, SO 36 und im Pfefferberg.