: Unterm Strich
Erfolgreich gehungert und gewonnen: 61 Musiker der Thüringen Philharmonie Suhl haben am Mittwoch ein Engagement beim künftigen privaten Trägerverein des Orchesters angekündigt. Damit seien die Forderungen des Landes zu mehr als 90 Prozent erfüllt, sagte Orchesterdirektor Bodo Dresen. Es gebe nun keinen vernünftigen Grund mehr, die angekündigten 3,5 Millionen Mark Landeshilfen für den Verein abzusagen. Bisher hatte das Kulturministerium 67 von derzeit 74 Musikern als Mindestgröße gefordert. Das Ministerium will jetzt prüfen, was die Zusagen hergeben.
Zum 150. Geburtstag von Max Liebermann (1847–1935) werden sich am kommenden Wochenende die Türen der einstigen Wannsee-Villa (nicht die) des „Berliner Malergenies“ (dpa) öffnen. Die Besucher sollen Gelegenheit erhalten, sich in Haus und Garten umzusehen. Eine kleine Ausstellung zeigt zwar keine Originale, aber Drucke von Werken Liebermanns.
Der vor zwei Jahren gegründete Liebermann-Verein sowie die Akademie der Künste Berlin-Brandenburg setzten sich bisher vergeblich für eine öffentliche Nutzung des Anwesens als Gedenkstätte ein. Liebermann hatte den Sommersitz, dessen Garten er künstlerisch anlegen ließ, 1910 bezogen. Rund 200 Gemälde und unzählige Zeichnungen und Pastelle sind in der Wannsee- Villa entstanden. Die üppigen Blumenrabatten, die gemalten nur, versteht sich, gehörten zu den schönsten Werken des Impressionisten, findet jedenfalls dpa.
Wie der gesamte Besitz der jüdischen Familie wurde die Villa während des Nationalsozialismus zwangsverkauft. Das Anwesen erhielt Liebermann-Tochter Käthe, die mit ihrem Mann in die USA emigriert war, 1951 zurück. Danach war das Grundstück von der Stadt Berlin erworben worden. Das Haus Am Großen Wannsee 42 ist am Sonnabend von 12 bis 17 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Die ostdeutsche Filmgeschichte wird jetzt durch die Universität von Massachusetts in den USA und Kanada präsentiert. Mit ihrer „DEFA Film Library“ (DEFA-Filmbibliothek) wolle sich die Universität in Amherst nach dem Beispiel zahlreicher spezialisierter Kinematheken von Universitäten, Kunsthochschulen und Museen in den USA zu einem Zentrum des DEFA-Films in Nordamerika entwickeln.
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