: Mehrere Millionen E-Mails steckten fest
■ Das Internet insgesamt war über mehrere Stunden nicht erreichbar
London (AFP/dpa) – Zum erstenmal sind wegen einer Panne weltweit mehrere zehn Millionen E-Mails am Donnerstag und Freitag nicht weitergeleitet worden. Fast drei Viertel aller geschäftlichen Dokumente und unzählige elektronische Schwätzchen wurden wegen einer Fehlfunktion von gleichzeitig 13 sogenannten Routing-Computern an die Absender zurückgesendet, wie die Londoner Times berichtete. Britische Internet-Anbieter gaben einer US- Firma die Schuld, die in der vergangenen Woche die Software eines Routing-Computers so verändert hatte, daß sämtliche E-Mails, die über diesen Computer liefen, auf die Internet-Seite der Firma umgeleitet wurden.
Die betroffene Firma Network Solutions in Boston erklärte mittlerweile, sie habe das Problem gelöst. Der britische Internet-Anbieter Cerbernet sagte jedoch, beim Neustart ihres Systems habe Network Solutions die Programmierung durcheinandergebracht. Von insgesamt zehn Routing-Computern in den USA seien nur zwei nicht betroffen gewesen, die vom Militär betrieben werden.
Die Routing-Computer sind die zentralen Schaltstellen im Internet. Wenn eine elektronische Post abgeschickt wird, geht diese Meldung zunächst an einen lokalen Einwahl-Computer. Diese untergeordneten Rechner fragen die „Router“, ob ihnen eine gewünschte Adresse in dem weltweiten Netzwerk bekannt ist.
Das Internet insgesamt war am Donnerstag mehrere Stunden lang nicht erreichbar. Nach Berichten der Cyber Times, Internet-Ableger der New York Times, trat der Fehler auf, weil das Adressenverzeichnis des Internets durch einen Bedienungsfehler mit falschen Daten gefüttert wurde.
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