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Menschenverachtend - betr.: "Jedes Fahrzeug kann Leben töten", taz vom 31.7.1997

Eure Fotografin konnte wohl den genauen Inhalt der Reden wegen des Lärms der vorbeifahrenden Autos nicht verstehen. Darum hier nochmal zur Richtigstellung:

Selbstverständlich muß jedeR AutofahrerIn für einen von ihr verursachten Unfall persönlich verantwortlich gemacht werden! Unserer Meinung nach sind die Urteile, die nach Verkehrsunfällen mit Personenschaden ausgesprochen werden, sogar unangemessen milde.

Die Kreuzung Stresemannstraße/Harkortstraße zeigt mit der Flächenverteilung, den Kurvenradien, der Ampelschaltung und der Führung des Radverkehrs deutlich, daß es Wagner, Wrocklage & Co. wenig um die Sicherheit des Radverkehrs geht. Die Geschwindigkeit der Autos ist ihnen wichtiger.

In dieser Hinsicht ist die Kreuzung keine Ausnahme, sondern die Regel. 337 Verkehrstote in Hamburg allein in den letzten fünf Jahren sind eben der zu zahlende Preis jeder Art von Mobilität, die die o.g. Herren verteten. Gegen diese menschenverachtende Politik arbeiten die Aktiven des ADFC und anderer Verbände an.

Trotz aller verkehrsplanerischen Mängel liegt es aber in der Verantwortung jedeR einzelnen AutofahrerIn, wie sie fährt und wie stark sie dadurch andere gefährdet. Wer mit 40 km/h durch die Tempo-30-Zone fährt, weiß, daß er Leben gefährdet. Wer mit 30 km/h durch die 30er Zone fährt, obwohl er sie nicht ausreichend überblicken kann, weiß auch, daß er spielende Kinder gefährdet. Wer beim Abbiegen nicht in alle Richtungen nach RadfahrerInnen guckt, weiß, was er tut.

Ulf Dietze, ADFC Hamburg

Betr: „Bandoneons schmatzen nicht“, taz hamburg vom 26./27.7.97

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