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Unterm Strich

Erstmals in der Geschichte der Kasseler documenta wird die Weltkunstschau von einem eigenen Filmprogramm begleitet. Dieses Filmfestival, an dem sechs Regisseure teilnehmen, wird vom Filmboard Berlin- Brandenburg unterstützt. Gefördert wurde unter anderem die Abspielkopie von Harun Farockis essayistisch-dokumentarischer Untersuchung „Stilleben“, in der der Berliner Regisseur einen Bogen von der modernen Werbefotografie zur klassischen niederländisch-flämischen Stillebenmalerei des 17. Jahrhunderts schlägt. „Stilleben“ läuft ab Freitag im täglichen Wechsel mit den anderen fünf Filmen von Antonia Lerch (Berlin), Charles Burnett (Los Angeles), Raoul Peck (Port-au-Prince), Abderrahmane Sissako (Paris) und Aleksandr Sokurov (St. Petersburg) im Kulturbahnhof Kassel.

Die documenta-Filme sind von der Berliner Vertriebsfirma „absolut Medien“ als „Kollektion documenta X“ in ihr Programm aufgenommen worden. Das Videoprogramm dieser Vertriebsfirma wird ebenfalls vom Filmboard Berlin-Brandenburg unterstützt, um sonst nur selten gezeigte Streifen dem Publikum zugänglich machen zu können.

„Vom kurfürstlichen Reitweg zur hauptstädtischen Allee“ lautet der Titel einer Ausstellung über die Straße unter den Linden, die ab 22. August in der Berliner Staatsbibliothek zu sehen ist. Anläßlich des 350jährigen Linden-Jubiläums wird dort anhand von Karten, Fotografien und Dokumenten die Entwicklung der berühmten Straße in Berlins Mitte gezeigt.

Die „Lindenrolle“ aus dem Jahr 1850 vermittelt ein Abbild der Straße, ihrer Bauten und vom Leben dieser Epoche. Der ursprüngliche Reitweg wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg zur königlichen Haupt- und Residenzstraße ausgebaut. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich die Allee zu einer belebten Geschäftsstraße. Den zeitlichen Abschluß der Ausstellung bildet die Einweihung der Königlichen Bibliothek Unter den Linden im Jahr 1914.

Carl Spitzwegs „Armer Poet“ soll von seinem kümmerlichen Dasein im Museumsdepot erlöst werden. Das berühmte Gemälde müsse im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg öffentlich ausgestellt sein und nicht im Archiv liegen, schrieb die Nürnberger SPD-Landtagsabgeordnete Anne Voget dem Generaldirektor des Museums, Ulrich Großmann. Es sei unverständlich, daß die Dauerleihgabe aus Nürnberger Privatbesitz dem Museum seit einigen Jahren zur Verfügung stehe, aber nur kurz in einer Ausstellung zu sehen gewesen sei. Es handelt sich dabei um die 1837 entstandene erste von drei Fassungen des berühmten Motivs des Biedermeiermalers. Eine Sprecherin des Museums verwies darauf, daß momentan noch nicht genügend Räume frei seien für eine angemessene Präsentation der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Das soll aber bald anders werden.

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