: Wahlkämpfers Kummerkasten
Nicht nur Freuden, nein, auch Kummer und Sorgen gehören zum Alltag des Wahlkämpfers. Und kaum haben die Geplagten und Gepeinigten bemerkt, daß sie ab sofort bei der taz hamburg Trost und Linderung finden können, stehen sie Schlange.
Ganz vorne Herr Dirk Fischer, Hamburgs CDU-Chef. Der beklagte sich über die „unerträgliche Sieges-Arroganz des Bürgermeisters“. Sicher sei aber: „Siegen wird nur, wer die Koalition mit dem Wähler sucht.“
Lieber Herr Fischer!
Versagensangst ist ein sehr schlimmes Herzeleid. Das Kummerkasten-Team rät: Wenn Sie das nächste Mal die Siegespose ertragen müssen, stoßen Sie einen Urschrei aus, trampeln Sie mit den Füßen, fletschen Sie die Zähne. Das erleichtert. Um mit dem Wähler zu koalieren, müssen Sie unbedingt mehr Hausbesuche machen und sofort Koalitionsverträge abschließen.
Herr Jürgen Möllemann, FDP-Bundestagsabgeordneter, schreibt uns, daß er sich für den Hamburger Wahlkampf in die Tiefe stürzen will. Und zwar mit einem Fallschirm aus einem „eigens dafür gecharterten Hubschrauber aus 2000 bis 3000 Meter Höhe“.
Lieber Herr Möllemann!
Wir verstehen Ihr Leiden sehr gut. Aber: Sie müssen sich nicht schon jetzt in den Abgrund stürzen. Nach der Wahl ist auch noch Zeit.
Frau Elisabeth Kiausch, Fraktionschefin der SPD, schreibt uns: Die CDU wolle nicht begreifen, daß die Überdeckelung der A7 Bundessache sei, und beklagt den Mangel an „gemeinsamem Vorgehen aller politischen Kräfte“.
Liebe Frau Kiausch!
Leider wollen unterschiedliche Parteien unterschiedliche Dinge. Um Ihnen weiteren Kummer zu ersparen, möchten wir Ihnen nahelegen: Geben Sie Ihrem inneren Drang nach, engagieren Sie sich in der Kirche.
Auf weitere Zuschriften bekümmerter Wahlkämpfer – Fax-Hotline: 38 90 17 - 50 – freut sich
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