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Kein Platz für „Persil“

■ Henkel spendet Werbung - wohin damit?

Oldenburg. Zu einem heftigen Meinungs- und Geschmacksstreit ist die Standortsuche für eine Uhr in Oldenburg eskaliert. Politiker, Stadtverwaltung und Bürger bewegt die Frage, wo man die von einem Waschmittelhersteller (Henkel) als Geschenk angebotene „Nostalgie-Uhr“die Zeit anzeigen lassen soll.

Die über fünf Meter hohe Uhr zeigt auf allen vier Seiten überlebensgroß die strahlend weiß gewandete Dame, die zwischen den Weltkriegen das bekannteste Werbesymbol für plakatierte Waschkraft („Persil“) war. An eine Standuhr mit der eleganten Figur erinnerten sich alte Oldenburger, als vor einigen Jahren ein Innenstadt-Platz historisch restauriert und „möbliert“werden sollte.

Als sich im Stadtrat und bei den Stadtplanern kritische Stimmen mehrten, wurde für einige Mai-Tage ein Pappmodell der Uhr in Originalgröße aufgestellt. Die Bürger sollten mitreden können. Aus der Bevölkerung waren aber nur negative Stimmen über „das Monster“zu hören gewesen. Zudem war die Uhrzeit – im Unterschied zum Firmenlogo – nicht ohne Mühe zu erkennen.

Nun sucht die Stadt nach einem anderen Standort. Favorisiert wird der große leere Platz vor der Weser-Ems-Halle. „Da kann das Ding eigentlich niemanden stören“, heißt es bei der Stadtverwaltung. dpa

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