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Diana-Ehrung, die Kür

Gestern um 2.42 Uhr erreichte die Wahrheit aus Neuseeland folgende Jahrtausend-, was sagen wir, Jahrmillionenmeldung: „Um der weltweiten Bestürzung über den Tod von Prinzessin Diana gerecht zu werden, hat eine neuseeländische Partei den Vorschlag gemacht, die Erde nach der Verstorbenen zu benennen. Der Chef der McGillicuddy Serious Party, Graeme Cairns, sagte, dies sei eine einfache und billige Lösung. Außerdem sei es viel passender und weniger verwirrend, als Dutzende von Parks, Gebäuden und Liedern Diana zu nennen. Schließlich trügen alle anderen Planeten die Namen von Gottheiten. Da sei es doch nur vernünftig, für unseren Planeten einen neuen, weniger ländlich-idyllischen Namen zu suchen. Für diese Stellungnahme brach die Partei mit ihrer Tradition, sich nur alle drei Jahre während der Wahlperiode zu Wort zu melden.“

Die Wahrheit bricht deshalb hier und heute mit ihren Traditionen und macht die Probe aufs Exempel. So kollidiert zwar die auf diese Weise entstehende „Mutter Diana“ derzeit noch ein wenig mit „Mutter Teresa“, aber wenn der Mainzer Bischof Karl Lehmann anläßlich des Hildegard-Jubiläumsjahres in Bingen gesagt hätte, „für die heilige Hildegard ist Diana keine trotzig verschlossene Diana“, wäre das auch kein Dianauntergang gewesen. Und wenn sich am Sonntag rund 14.000 New Yorker im Central Park getroffen hätten, um der Erde zu gedenken, hätte der New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani bei seiner Gedenkrede trotzdem „New York war ihre Wahlheimat“ sagen können.

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