piwik no script img

Bosnienbeauftragter getötet

■ Zwölf Tote bei Helikopterabsturz in Bosnien. Der deutsche Diplomat Gerd Wagner ist unter den Opfern

Sarajevo (AP/rtr) – Beim Absturz eines UN-Hubschraubers in Bosnien sind gestern zwölf Menschen getötet worden, unter ihnen der deutsche Diplomat Gerd Wagner. Wagner war einer der Stellvertreter des internationalen Bosnien-Beauftragten Carlos Westendorp. Unter den Opfern waren weitere vier Deutsche, fünf US-Bürger, ein Brite und ein Pole, erklärte Außenminister Klaus Kinkel. UNO-Sprecher Liam McDowall sagte in Sarajevo, vier Besatzungsmitglieder seien verletzt worden. Die Bergung sei inzwischen abgeschlossen.

Der Absturz ereignete sich gegen 10 Uhr etwa 50 Kilometer nördlich von Sarajevo in einer abgelegenen Bergregion bei Fojnica. Die Unglücksursache war noch unklar. McDowall zitierte einen Überlebenden, wonach beim Start schönes Wetter gewesen sei. Westlich von Fojnica habe jedoch dichter Nebel geherrscht. UN- Sprecher Alexander Ivanko teilte mit, die UNO habe den verunglückten Hubschrauber von der Ukraine gemietet.

Der Helikopter war um 9.15 Uhr in Sarajevo gestartet und befand sich auf dem Weg nach Bugojno. Dort wollten die Vertreter der UNO und anderer internationaler Organisationen mit Vertretern der örtlichen Behörden über Rückkehrmöglichkeiten für Flüchtlinge sprechen. Nachdem der Hubschrauber dort nicht eintraf, begann die UNO-Polizei und und Offiziere der internationalen Schutztruppe SFOR mit der Suche. Die SFOR schickte mehrere Hubschrauber zu der Unglücksstelle. Siehe auch Seite 2

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen