piwik no script img

Unterm Strich

Lady Diana, das „rönigliche Keh“ (s. o.), bewegt weiter die Gemüter. Das freut besonders Elton John, dessen CD „Candle in the Wind 1997“ sich nun auch in den USA wie der Teufel verkauft. Schon wenige Stunden, nachdem die CD am Dienstag in die amerikanischen Musikgeschäfte kam, war sie an vielen Orten ausverkauft. In Los Angeles (Kalifornien) und New York hatten mehrere Geschäftsinhaber die Öffnungszeiten bis nach Mitternacht ausgedehnt. Andere schlossen ihre Türen nach einer Erholungspause für das Personal Schlag zwölf Uhr wieder auf, und trotz der späten Stunde bildeten sich vor den Läden Warteschlangen. Ein Geschäft in Hollywood verkaufte innerhalb von 90 Minuten über 500 CDs, und Großhändler wurden von Ladenbesitzern in allen Landesteilen bestürmt, möglichst schnell für Nachschub zu sorgen. Nach US-Medienberichten verlieh die Recording Industry Association of America der Single bereits am Dienstag den Status von achtmal Platin, weil acht Millionen Platten im voraus gekauft worden seien. Die Gesellschaft wich von der Praxis ab, erst 30 Tage mit der „Ehrung“ zu warten, weil die Diana-CD vom Umtausch ausgeschlossen ist. Der Song, den Elton John während der Trauerfeier in der Londoner Westminster Abbey zum besten gab, ist bereits die meistverkaufte Single aller Zeiten in Großbritannien.

Gegen so viel Diana-Gedenken wird es der ermordete Gianni Versace schwer haben. Immerhin haben in Florida die Dreharbeiten für einen Film über das Attentat begonnen. Im Mittelpunkt steht der „serial killer“ Andrew Cunanan, der fünf Männern getötet haben soll und sich wenige Tage nach dem Mord an Versace erschoß. Der Film „The Versace Murder“ wird nach Angaben der „Los Angeles Times“ etwa fünf Millionen Dollar kosten und soll bis Weihnachten fertig sein. Regie führt Menahem Golan („Delta Force“). Franco Nero spielt Versace, Cunanan wird von Shane Perdue verkörpert.

Rund 130 im Exil entstandene Kunstwerke sind vom 10. Oktober bis 4. Januar in der Neuen Nationalgalerie in Berlin zu sehen. Unter dem Titel „Exil: Flucht und Emigration europäischer Künstler 1933–1945“ ist die Ausstellung „ein erster Versuch, das Thema Exil während der NS-Zeit gesamteuropäisch anzugehen“, wie die Ausstellungsmacher mitteilten. Im Zentrum stehen Werke von Oskar Kokoschka, Max Beckmann, George Grosz, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, Salvador Dali, Marc Chagall, André Masson, Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius. Gegenstand des Interesses sind vor allem die Reaktionen der Künstler auf ihr verändertes Umfeld, die Auseinandersetzung mit dem Vorgängen im Dritten Reich sowie die Situation im jeweiligen Gastland. Historische Dokumente, Briefe und Fotografien sollen einen Eindruck davon vermitteln.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen