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Lokalkoloratur

Eh oui, so kann es gehen. Kaum ist man nicht mehr französischer Premierminister, da degradieren einen die Fluggesellschaften zum Pauschaltouristen. Für Edouard Balladur jedenfalls, der gestern von Paris nach Hamburg wollte, mochte keine kurzfristig einen Sitz frei machen. Ausgebucht, Monsieur! Vorbei die Zeiten, da der gaullistische Ex-Regierungschef von 1993 bis 1995 ungehindert durch die Welt jettete. Die Franzosen verweigern dem 68jährigen heute das Staats-Avion. Dabei hatte der nicht mal auf einem Fensterplatz bestanden. Auch die persönliche Einladung des Bundeskanzlers half nichts: Balladur, Befürworter strenger Ausländergesetze, blieb die Einreise versagt. Und damit auch das Vier-Augen-Gespräch über das gemeine Wahlvolk zwischen gescheitertem Premier und scheidendem Bürgermeister (Voscherau). Eh oui. Letzterem wird das Balladursche Malheur zu denken geben: Statt in die Hansestadt wurde der Franzose schließlich nach Dresden geflogen. Liegt auch an der Elbe. hh

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