piwik no script img

■ Berliner TelegrammDa würden die alten Griechen aber Augen machen!

Athen, 774 v. Chr.: Die Olympischen Spiele sind in vollem Gange. Die Luft flimmert durch die unbarmherzige Mittagssonne, und nur die dorischen Säulen strahlen in ihrer kühlen Schönheit. Trotzdem können die Zuschauer nicht auf ihren Plätzen ruhig innehalten, sondern stoßen wild durcheinander Begeisterungs- und Empörungsschreie aus. Sie alle beobachten jede Bewegung der unbekleideten männlichen Athleten, die ihre gestählten und ölglänzenden Körper zu Hochleistungen antreiben, um den Sieg davonzutragen.

Athen ist längst nicht mehr der Tempel des Hochleistungssports, und die Begeisterung der Zuschauer wird nur noch durch die Zeitangaben auf den Videowänden hervorgerufen. „Wenn schon Veränderung, dann aber richtig“, dachten sich einige Engagierte und gründeten 1993 im Rahmen des Sonderprogramms „Jugend mit Zukunft gegen Gewalt“ das Kreafithaus „Athene“ in Berlin. Dieses bietet ausschließlich Mädchen und jungen Frauen ein umfassendes Angebot an Sport- und Hobbbymöglichkeiten. Die Kurse für z.B. Mannschaftsspiele, Klettern, Jonglieren, Videodreh und Selbstverteidigung werden von Fachkräften angeleitet. Vom Ursprung im alten Griechenland ist der Name „Athene“ geblieben, die Göttin, die als Wahrerin des inneren Friedens gilt. Übrigens: letzte Woche hat sie sich zum Selbstverteidigungskurs angemeldet. juhe

Kreafithaus „Athene“, Rudolf-Seiffert-Str. 50, 10396 Berlin, Tel.: 972 01 25, 497 47 04

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen