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„Freundestreffen“ in Flensburg

■ Rechte Szene will Altnazi gedenken. Antifa-Gruppen protestieren

Hamburg (taz) - Der Geist des im vergangenen Jahr verstorbenen Altnazis Thies Christophersen spukt weiter. Am Wochenende wollen Neonazis aus der ganzen Republik im Flensburger Raum ein „Freundestreffen“ zu Ehren des verstorbenen Verlegers durchführen. Die Flensburger Antifa- Szene befürchtet, daß Deutschlands nördlichste Stadt zu einem neuen Wallfahrtsort der braunen Szene aufgebaut werden soll.

Der ehemalige SS-Mann Christophersen hatte sich in der rechten Szene durch sein Buch „Die Auschwitzlüge“ einen Namen gemacht und von Dänemark aus den Vertrieb rechter Postillen nach Deutschland organisiert. Auf dem Gedenktreffen, das heute abend beginnen soll, wollen die Versammelten mehreren Vorträgen führender Rechtsradikaler, darunter auch des Hamburger Neonazi-Anwalts Jürgen Rieger, lauschen und „altbekannte deutsche Lieder singen“. Das übrige Tagungsprogramm ist allerdings stark zusammengeschmolzen: Die Marineschule Mürwik sagte den geplanten Besuch des Freundestreffens ab, die dänische Polizei kündigte an, die Rechten „gar nicht ins Land zu lassen, wenn der geringste Verdacht auf Krawall besteht“. Die Neonazis haben einen Ausflug ins dänische Kollund geplant, wo Christophersen bis kurz vor seinem Tod gelebt hatte. Nachdem sie den wirklichen Hintergrund der Buchungen erfahren hatten, sagten auch zwei der drei Flensburger Hoteliers ab, bei denen die Organisatorin des Treffens Betten für eine nicht näher bezeichnete „Gruppe mit Jugendchor“ reserviert hatte. Der Antifaschistische Initiativkreis Flensburg kündigte „Maßnahmen zur Verhinderung“ des Treffens an. Marco Carini

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