piwik no script img

Kutips zum Wochenend

Uff. Endlich auf Seite 31 angelangt. Aber mit welchen Mühen und Kosten! Wieviele Sprechblasen beiseitegefächelt? Durch wieviele Selbstverständlichleiten hindurchgerackert? Wieviele Hab-ich-längst-Gewußt's übersprungen? Da hat sich ein beachtliches Bedürfnis nach einzigartigen Wortfindungen und Obskuritäten angestaut. Aber keine Sorge. Hier sind Sie richtig. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Wörter-Wurm „Koma Strane Dicle“. Das Wort „Strane“zum Beispiel. Soll man da an Straße denken - oder an Sahne? Ein Unterschied. Oder das „Koma“. Dieser Endgültigkeits-Touch. Jedenfalls spielt die dazugehörige Band kurdische Musik, obwohl die Musiker aus Holland kommen. (KIOTO im Lagerhaus, Sa, 20 h). Gleich danach tritt die Band – Achtung, wieder so ein Zungen-Zergeher – „Berbang“auf. Die kommen zwar nur aus Bremen, räumen musikalisch aber gleich den ganzen Orient und Okzident ab.

Manchmal aber locken auch ganz einfache Wörter. Zum Beispiel: Frühstücksbuffet. Versuchen Sie es ruhig einmal, stellen sie sich Sonntag morgens auf die Domsheide und rufen mit sanfter Stimme: Frühstücksbuffet. Mindestens sieben Menschen werden Sie umzingeln. Weil aber die shakespeare company am Leibnizplatz während des Buffets auch Alan Isler aus seinem Theaterroman im Altenheimmilieu (“Der Prinz der West End Avenue“) lesen läßt, werden sich sicher deutlich mehr Menschen einstellen. (So, 11 h). Isler ist übrigens ein Amerikaner in London. Und weil an diesem Wochenende alle geographischen Ordnungen verwirrt werden, führt der Pfälzer Weg, Hausnummer 5, in Tenever nicht nach Süddeutschland, sondern zu den Tamilen. Tanz, Vortrag und Filme über die Tamilen gibt es dort im St. Petri Haus (Sa, 16-20 h). Weil die wahren Sprachschöpfer die Kinder sind, jetzt ein Tip ihnen zu Ehren: „Der Wolf und die 7 Geißlein“, ein Puppentheater im Schnürschuhtheater (So, 16 h)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen