■ Hochtief bekommt Flughafen Düsseldorf: Rheinländer haben vorerst zu Ende gekungelt
Essen/Berlin (dpa/taz) – Der Baukonzern Hochtief AG (Essen) hat den Zuschlag für den Landesanteil am Flughafen Düsseldorf erhalten. Das bestätigte eine Hochtief-Sprecherin gestern. Das Unternehmen sei am Wochenende zunächst informell über die Entscheidung zugunsten der RWE-Tochtergesellschaft informiert worden, die in einem Konsortium mit dem irischen Flughafenbetreiber Aer Rianta angetreten ist. Bis Montag sei mit dem Abschluß der Verhandlungen zu rechnen.
Hochtief soll nach unbestätigten Informationen 370 Millionen Mark für den 50-Prozent-Anteil am Düsseldorfer Flughafen zahlen. Die Beteiligung kauft der Baukonzern dem Land Nordrhein-Westfalen ab. Laut dem international ausgeschriebenen Bieterverfahren für den Flughafen hätte eigentlich die Dortmunder Harpen AG, eine Tochter des Energiekonzerns VEW, den Zuschlag bekommen müssen. Harpen hatte 308 Millionen Mark geboten, Hochtief nur 305 Millionen. Doch die NRW-Landesregierung gab Hochtief die Chance nachzubessern, obwohl dies in dem Bieterverfahren ausdrücklich ausgeschlossen war. Hochtief streitet dies ab. Man verhandele außerdem noch mit Harpen, um die Firma zu beteiligen.
Nach dem Brand am Düsseldorfer Flughafen müssen dort in den kommenden Jahren bis zu zwei Milliarden Mark investiert werden. Düsseldorf ist der drittgrößte Flughafen Deutschlands und soll in den nächsten zehn Jahren erweitert werden. Für Hochtief ist der Erwerb daher interessant: Als Baukonzern kann er die Aufträge selbst ausführen, Geld aus den öffentlichen Kassen des zweiten Anteilseigners, der Stadt Düsseldorf, kassieren und die bezahlten Eigenleistungen als Verluste von der Steuer abschreiben.
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