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Wenn die Bildung baden geht

■ Sympathisch: Den ganzen Dezember über streikten Hamburgs StudentInnen phantasievoll gegen Bildungsklau und Sozialabbau

Pünktlich zum 1. Dezember war es endlich soweit: Hamburgs StudentInnen schlossen sich den bundesweiten Hochschulstreiks gegen Bildungsklau und Sozialabbau an. In euphorischer Stimmung wurden fortan Fachbereiche blockiert und Forderungen formuliert, wurde machtvoll demonstriert und lautstark protestiert. Von Anfang an durften sich dabei auch Hamburgs StudentInnen breiter Zustimmung erfreuen. Gewerkschafter verbrüderten sich, die Polizei nahm's bei Straßenblockaden nicht so genau, und Uni-Chef Jürgen Lüthje stampfte sogleich ein Notstandsprogramm für seine Hochschule aus dem Boden. Selbst Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL) bekundete ein ums andere Mal ihre Sympathie für den Streik, verwies im gleichen Atemzug aber stets auf leere Kassen. Ihre Parole: Ein kreativer Umgang mit der Not muß her.

Die StudentInnen nahmen sie beim Wort. Manche von ihnen gingen – wie die Bildung – baden, und das bei Alsterwassertemperaturen um drei Grad. Andere hielten – angesichts universitärer Raumnot – ihre Seminare in U-Bahnen oder Rathäusern ab. Abgebrühte Fassadenkletterer erklommen gar die Tribünen des Hamburger Parlaments und mischten eine Sitzung der Bürgerschaft auf.

Zu guter Letzt schlossen sich sogar Hamburgs SchülerInnen den Protesten an. Dem Uni-Streik ging dennoch die Puste aus. Tausende waren in die ersten Vollversammlungen von Uni, FH und HWP geströmt, dann nahte Weihnachten, und es waren nur noch hundert. Dennoch, der Streikwille dieser Hundertschaft blieb ungebrochen. Selbst am 24. Dezember sollen noch ein paar demonstrierende StudentInnen gesichtet worden sein.

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