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Lokalkoloratur

„Nur wenige Dinge“sprächen für seine Entlassung, murmelte gestern Helmut Schulte nur bedingt kämpferisch. Ob er dies seinem Arbeitgeber Heinz Weisener heute auch verdeutlichen kann, darf bezweifelt werden. Um 15 Uhr bittet der Vereinsboß den Manager des FC St. Pauli zum Gespräch mit dem Präsidium. Als sicher gilt, daß Schultes zum Juli auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Möglich ist auch eine schnellere Trennung gemäß des Null-Toleranz-Kurswechsels, den Weisener nach vereinsinternen Querelen und sportlichem Tiefflug im Herbst angekündigt hatte. Schultes Aktien sanken zuletzt rapide: Weder machte er bei der Entlassung von Coach Krautzun eine gute Figur, noch diente er als Beschwichtiger für kritische Stimmen organisierter Fans, die Weisener als persönlichen Affront empfindet. Auch, weil der Stärkste sich am mächtigsten allein wähnt, wird Schulte, von 1987 bis 1991 als Trainer „Volksheld“am Millerntor, gehen müssen. folk

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