Unterm Strich

Der amerikanische Regisseur Robert Altman ist im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale (11. bis 22. Februar) mit seinem neuesten Film „The Gingerbread Man“ vertreten. In der Verfilmung des Bestsellerromans von John Grisham spielt Kenneth Branagh einen Anwalt, dem eine spontane Liebesnacht zum Verhängnis wird. Kommt einem nicht unbekannt vor. Insgesamt konkurrieren 25 Spiel- und 10 Kurzfilme um den Goldenen und die Silbernen Bären, womit die Auswahl abgeschlossen ist. Das gesamte Programm soll am 3. Februar auf der ersten Pressekonferenz der Berlinale bekanntgegeben werden.

Deutschland ist mit zwei Spielfilmen und drei Kurzfilmen dabei, darunter mit einem Streifen von Oscar-Gewinner Pepe Danquart. Offiziell bestätigt wurde jetzt auch die Teilnahme von Michael Gwisdeks Film „Das Mambospiel“ über die konfliktreiche Beziehung eines Schauspielerpaares.

Als deutsche Produktion in englischer Sprache wurde der Film „The Commissioner“ mit John Hurt und Armin Müller-Stahl von George Sluizer an verschiedenen Orten in Europa gedreht. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stanley Johnson. Ein Industriekommissar der Europäischen Union deckt darin die skrupellosen Machenschaften eines Chemiekonzerns auf.

Italien ist in diesem Jahr mit Pupi Avatis „Il testimone dello sposo“ (Der Trauzeuge) vertreten. Australien zeigt zwei Filme in Berlin: „The Boys“ von Rowan Woods ist die Filmadaption eines Theaterstücks, das Anfang der 90er Jahre in Australien für Aufsehen sorgte. David Wenham und Anthony Hayes spielen zwei Brüder, die ihre Wut und Frustration in schrankenloser Gewalt ausleben. „The Sound of One Hand Clapping“ ist Regisseur Richard Flanagans Adaption seines eigenen gleichnamigen Romans.

Außerdem sind weitere chinesische Filme nominiert: Joan Chen, die als vielfach ausgezeichnete Schauspielerin in den USA lebt, liefert mit „Xiu Xiu“ ihr Regiedebüt. Der Film spielt zur Zeit der chinesischen Kulturrevolution unter Mao Tse-Tung. Aus Taiwan kommt „Fang Lang“ von Lin Cheng-sheng.

Auch die Auswahl für das 13. Panorama im offziellen Programm wird in Kürze abgeschlossen sein. Aufällig ist schon jetzt die große Anzahl von Filmen aus europäischen und lateinamerikanischen Ländern. Der junge Argentinier Daniel Burman zeigt in „Un Crisantemo estella en Cincoesquinas“ (Eine Chrysantheme explodiert in Cincoesquinas) sein Land in traumatischer Intensität. Der Spanier Alejandro Amenábar kommt nach seinem großen Erfolg „Tesis“ mit dem Psychothriller „Abre los ojos“ (Macht die Augen auf) nach Berlin zurück, während Sergio Rezende seinen Film „Guerra de Canudos“ (Der Krieg der Canudos) vorstellt, der zur Zeit in Brasilien das Publikum zurück in die Kinos bringt.