: Unterm Strich
50 Jahre BE sind genug. Dieser Ansicht ist jedenfalls die Zeitschrift Theater heute. Sie schlägt vor, der Berliner Senat solle dem Berliner Ensemble die Subventionen entziehen und die Mittel in den Aufbau eines neuen Theaters stecken. Der Theater heute-Autor Michael Merschmeier schlägt vor, die bislang für das Berliner Ensemble vorgesehenen 20 Millionen Mark jährlich in die zur Zeit nur sporadisch bespielte Freie Volksbühne in Berlin zu investieren und dort „ein wahres Berliner Ensemble zu gründen – kein Brecht-Ensemble“. Mit einem neuen „Freien Berliner Ensemble“ wären die Theatermacher nach Ansicht des Autors auch den Schatten Brechts los, der manchen willigen Geist im alten Berliner Ensemble großväterlich gelähmt habe.
Die Rechtschreibreform gebiert Ungeheuer. Der Wirtschaftswissenschaftler Walter Krämer hat einen Verein zur Wahrung der deutschen Sprache gegründet. Wer seine Muttersprache „rüde mißhandelt“, läuft Gefahr, zum „Sprachschuster des Jahres“ ernannt zu werden wie die Modeschöpferin Jil Sander für die Bezeichnung ihres Lebens als „giving story“.
Trouble um Chumbawamba. Nachdem Alice Nutter, Sängerin der Alternativrockgruppe gesagt hat, es gehe schon in Ordnung, wenn ärmere Leute ihre Platten aus den Großhandelsketten und Megastores unentgeltlich entwendeten, hat der Plattengigant Virgin die letzte Scheibe von Chumbawamba, das Album „Tubthumper“, in den USA zunächst einmal aus dem Sortiment genommen. Die Pop- Avantgarde erfindet sich ihre subversiven Widerstandsformen halt immer wieder neu. Kauft Chumbawamba jetzt!
Die gute Nachricht zum Schluß. Noel Gallagher von Oasis denkt ans Aufhören. „Mich langweilt es, ein Rockstar zu sein, genauso wie es die Leute auf der anderen Seite des Zauns langweilt.“ Ein Wink mit dem Zaunpfahl.
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