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"Liebe taz..."Gelöbnisse sind nur zur Ablenkung da -betr.: "400 Rekruten legten Gelöbnis ab", taz-Bremen vom 19.2.98

Betr.: „400 Rekruten legten Gelöbnis ab“, taz vom 19.2.

Es ging militärisch zu in Grasberg. Ich denke an frühere deutsche Armeen und daran, daß Rüstungsminister Rühe mit diesen Gelöbnissen vom inneren Zustand der Bundeswehr ablenken will. Über 55% aller Offiziersstudenten haben z.B. sich selbst bei einer Umfrage „als weit rechts von der Mitte“eingestuft. Und einige Namen der Kasernen fördern ebenfalls undemokratisches und faschistisches Denken.

Zum Beispiel: General Dietl (bis 1995 Kaserne in Füssen) hielt Durchhaltereden, trieb Soldaten in einen 531 Kilometer langen Todesmarsch von Finnland nach Norwegen. Hitler nannte ihn „den eigentlichen Geburtshelfer des Dritten Reiches“, der noch vor Hitler in die NSDAP eintrat. Es ist nicht verwunderlich, wenn öffentliche Gelöbnisse als Provokation wirken. Die Protestbürgerinnen und -bürger verhielten sich sogar noch zurückhaltend, indem sie eines ihrer Transparente „Rechte Tradition! Roeders Nachwuchs?“noch mit einem Fragezeichen verzierten.

Ernst Busche

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