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Unterm Strich

An die Arbeit. Christoph Buchwald hat am Montag seine Arbeit als Verlagsleiter und Geschäftsführer im Frankfurter Suhrkamp Verlag aufgenommen. Gemeinsam mit Siegfried Unseld soll Buchwald das Unternehmen „weiterentwickeln und in die Zukunft führen“, wie der Verlag in Frankfurt mitteilte. Der 46jährige Buchwald war zuvor Lektor beim Hanser Verlag in München und in den vergangenen drei Jahren Verlagsleiter beim Luchterhand Literaturverlag, der ebenfalls in der bayerischen Metropole beheimatet ist. Nach Spekulationen über eine Nachfolge für den 73jährigen Unseld war Christoph Buchwald letzten November als künftiger Verlagsleiter präsentiert worden, nachdem der Göttinger Verleger Thedel von Wallmoden als möglicher Kronprinz zurückgetreten war.

Die Kulturbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach (CDU), hat die Länder wegen der gescheiterten Wahl des Präsidenten für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz kritisiert. Dies offenbare die Schwachstellen des föderalen Systems im Kulturbereich und lasse zu Recht die Debatte um eine stärkere Bundeskompetenz laut werden, erklärte Frau Steinbach am Dienstag in Bonn. Auch die Frage nach einem Bundeskulturminister gewinne angesichts „eines solchen Mangels an Verantwortung und kulturpolitischen Desinteresses der Länder“ an Bedeutung. In dem monatelangen Verfahren zwischen Bund und Ländern war es nicht gelungen, sich auf einen der beiden Kandidaten Christoph Stölzl und Klaus-Dieter Lehmann zu einigen, obwohl deren wissenschaftliche und kulturpolitische Kompetenz von keiner Seite angezweifelt wurde. Scharf griff Steinbach die rot-grün-regierten Länder Nordrhein-Westfalen und Hessen an, die mit ihrer Blockade parteipolitische Strategie statt kulturpolitischer Gesamtverantwortung zur Verhandlungstaktik gemacht hätten. Damit werde die Arbeit der Stiftung gelähmt und auf Dauer als bedeutendste deutsche Kultureinrichtung beschädigt.

A propos 150 Jahre Revolution: Der Kunstpreis Berlin 1998 wird an diesem Mittwoch dem Bühnenbildner und Regisseur Horst Sagert verliehen. Die Akademie der Künste Berlin-Brandenburg vergibt den mit 30.000 Mark dotierten Preis seit 1971 in Erinnerung an die Märzrevolution von 1848. Sagert wurde 1934 in Dramburg/Pommern geboren und lebt heute in Berlin. Von 1963 bis 1977 war er Bühnenbildner und Regisseur am Deutschen Theater in Berlin. Zu seinen herausragenden Arbeiten gehört die Uraufführung „Turandot oder Der Kongreß der Weißwäscher“ von Bertolt Brecht im Schauspielhaus Zürich als gemeinsame Inszenierung mit Benno Besson. 1984 war Sagert für die Regie, das Bühnenbild und die Kostüme für „Faustszenen (Urfaust)“ am Berliner Ensemble verantwortlich.

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