: Unterm Strich
In aller Bescheidenheit präsentieren wir proudly: das Programm der 4. Autorentheatertage Hannover im Mai. Die in dieser Redaktion ansässige, also hauseigene Theaterredakteurin Petra Kohse war die Alleinjurorin des dazugehörigen Stückewettbewerbs und wählte vier aus zweiundneunzig eingesandten Dramen aus, die alle 1997 entstanden sind.
Am Ende der Autorentheatertage werden sie in Werkstattinszenierungen vorgestellt: „Herzkasperle“, ein dialogwitziges, menschlich anrührendes, aber ganz und gar nicht rührseliges Stück für Großmutter und Enkel von Rolf Kemnitzer (Berlin). „Herr Krampas: Auftauchend“, drei sprachlich überaus virtuose Monologblöcke von Steffen Kopetzky (Berlin) über einen, der auszieht, die Außenwelt kennenzulernen und dabei möglicherweise sich selbst begegnet, aber auch andere beunruhigende Dinge erlebt. „Der Aufbruch Phineus“, ein müllersprachliches Stück von Detlef Schulze (Berlin), das sich aber, anders als Müller, mit dem Individuum beschäftigt: mit dem Individuum am 9. November 1989 in Ostberlin. Ein Blick zurück in Konzentration und ohne – „Ich bin Volker“ – Witzischkeit, wie sie nach Thomas Brussigs „Helden wie wir“ fast unvermeidlich geworden ist. Und schließlich: „Tiefseefische“ von Roland Spranger (Hof), eine zauberhaftes Stück über die Unschärfen der Realität von vier sogenannten Normalos. Das alles wird für Sie angerichtet in der Nacht vom 16. zum 17. Mai von den Regisseuren Armin Petras, Michael Talke, Hartmut Wickert und Mark Zurmühle mit dem Ensemble des Staatsschauspiels Hannover.
In den Tagen davor ist ab 10. Mai auch allerhand los, Gastspiele vom Schauspielhaus Bochum mit Leander Haußmanns Inszenierung von Müllers „Germania 3“, von der Londoner Live-art-Gruppe Blast Theory mit „Something American“ und dem Münchner Marstall mit Martin Crimbs „Angriffe auf Anne“ unter der Regie von Gerhard Willert. Außerdem wird natürlich im größeren Stile diskutiert, Günter Rühle hält einen Vortrag über den „Abschied vom Menschentheater?“, und Einar Schleef kommt auch vorbei, um aus seinem Buch „Droge Faust Parzival“ und Elfriede Jelineks „Sportstück“ zu lesen.
Eine reiche Amerikanerin hat der Nationalgalerie in Washington und dem Museum für Moderne Kunst in New York 15 Meisterwerke im Wert von 300 Millionen Dollar hinterlassen. Unter den Gemälden befinden sich Bilder von van Gogh, Cézanne und Picasso. Betsey Cushing Roosevelt Whitney, die vergangene Woche im Alter von 89 Jahren starb, war die letzte eines berühmten Schwestern-Trios, das durch Einheirat in prominente Familien in die High-Society der USA aufstieg. Die Witwe des Verlegers John Hay „Jock“ Whitney war in erster Ehe mit James Roosevelt, dem Sohn des Präsidenten Franklin D. Roosevelt verheiratet gewesen.
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