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Eine zweistündige Spazierfahrt im Rettungswagen

Weil sie eine Patientin nicht loswurde, rief die Besatzung eines Rettungswagens der Feuerwache Stellingen nicht nur ihren Einsatzleiter, sondern auch die Polizei zu Hilfe. Von der Chirurgie der Universitätsklinik Eppendorf (UKE) fuhren sie die Frau am Montag abend in die Psychiatrie, um sie anschließend wieder in die Chirurgie zurückzubringen. So schrieben sie es später in ihrem Protokoll. Dauer der Irrfahrt: zwei Stunden.

Wilde Spekulationen über Kompetenzgerangel unter Ärzten, die in Handgreiflichkeiten ausgeartet seien, verbreiteten diverse Radiosender daraufhin. Diejenigen, die Genaueres hätten berichten können, hatten sich aber nach ihrem Nachtdienst „in die Sonne verabschiedet“ oder standen am Operationstisch. So jedenfalls sagten es die Pressesprecher der Feuerwehr und des UKE. Zu einer Schlägerei sei es aber nicht gekommen, das steht für die beiden Öffentlichkeitsmenschen fest. Nach einer Grundversorgung in der Chirurgie sei die „schwierige Patientin“ in die Psychiatrie gebracht worden. Die diensthabende Ärztin habe nach einem längeren Gespräch entschieden, sie müsse nicht stationär aufgenommen werden, auch nicht gegen ihren Willen.

Wer nun angeordnet hatte, daß die Frau wieder in die Chirurgie gebracht werden sollte, konnte bislang noch nicht geklärt werden. Die Rettungsassistenten der Feuerwehr jedenfalls dachten sich wohl: Wir sind doch kein Pendeldienst zwischen den Krankenhäusern. Sie riefen ihren Chef und die freundlichen Helfer in Grün, die entscheiden sollten, wo die Patientin nun bleiben sollte. Nachdem eine weitere übergeordnete Ärztin der Psychiatrie zu Rate gezogen worden war, durfte die „schwierige Patientin“ dann doch nach Hause. paf

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