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„Sammeln und konzentrieren, Jungs!“

■ Rathauskicker hatten Glück beim 1:1 gegen Journalistenteam

Die Rathauskicker zitterten am Samstag nachmittag nicht vor Kälte. Sondern vor der Vierten Gewalt, die ihre besten Journalisten ent-sandt hatte, um zum zweiten Mal gegen das Polit-Team anzutreten (Hinspiel im Januar: 1:1). Journalisten-Coach Ira von Mellenthin (Welt am Sonntag): „Meine Jungs sind fit.“

Trickreich hatten die Rathauskicker zunächst ihre jungen Referenten ins Team geschleust. Ausrede: Einige Abgeordnete wie Jürgen Klimke (CDU, 49) oder Johannes Mertens (CDU, 62) könnten erst später kommen. Folglich hatte die Rathaus-Mannschaft erstaunlich viele Torchancen in der ersten Halbzeit. Spielführer Frank Fechner (Sprecher der Bürgerschaftspräsidentin) feuerte seine Mannen mit „Mensch Leute, ihr müßt aber auch aufpassen!“an.

Während die Rathauskicker zumeist recht planlos in Richtung Tor losstürmten, glänzte das Journalisten-Team mit schönen Ballkombinationen. Hans-Jürgen Ehlers (dpa) hob hervor, daß er sich auch extra neue Fußballschuhe gekauft hatte. Dennoch endete die erste Halbzeit torlos. „Schöne Spielzüge und enormer Einsatz , lobte Coach von Mellenthin in der Pause. „Aber ihr müßt euch jetzt sammeln und konzentrieren, Jungs!“Wegen einer Verletzung schied leider Joachim Weretka (Radio Hamburg) frühzeitig aus. Doch in dessen Schuhen schoß Rainer Busch (MoPo) später beinahe ein Tor.

Erstaunlicherweise gelang es Rathauskicker Fechner zehn Minuten vor Schluß, den Ball ins Netz zu schießen. Da das beim letzten Spiel genauso war, rief Coach von Mellenthin: „Michael, du weißt, was du jetzt zu tun hast!“Michael Paustian (Bild) durchbrach subito die gegnerische Abwehr und erzielte den Ausgleich. Gleich darauf gelang auch Ex-tazler Marco Carini, der seine Technik jahrelang im Fußballclub „Nirwana“verfeinert hat, ein Tor. Der Schiedsrichter erkannte jedoch auf Abseits. Endstand also: 1:1. „Die klare Überlegenheit des Journalisten-Teams konnte leider nicht in Tore umgesetzt werden“, bedauerte Coach von Mellenthin. Sie verspüre aber auch „Anerkennung für Frank Fechner, der mit viel Glück das Tor getroffen hat.“ Silke Mertins

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