■ Surfbrett: Briefe aus dem Gefängnis
Kurz vor Weihnachten letzten Jahres hat die Polizei von Kamerun den Journalisten Pius Najavé verhaftet. Najavé ist Chefredakteur der Zeitschrift Le Messager, die am 22. Dezember über eine Herzattacke des Staatspräsidenten berichtet hatte. Seither sitzt Najavé wegen „Verbreitung falscher Nachrichten“ im Gefängnis. Die Organisation „Reporters Sans Frontiers“ ruft unter www.rsf.fr/ ACTION/a_la_une/peti_pius 0198/index.html zur Unterzeichnung eines Protestes online auf und verbreitet Briefe und Notizen, die Najavé in seiner Zelle schreibt – falls ihm das möglich ist. Am 17. März bat er die „Internauten“ um Entschuldigung für eine längere Briefpause: „Seht, wenn man Gefangener ist, muß man von Zeit zu Zeit ein paar Tricks anwenden, um weiterzumachen. Man muß die Zeit austricksen, über die man nicht mehr Herr ist, man muß die Wachen austricksen, die keinen Millimeter von dir weichen, man muß die Mitgefangenen austricksen...“ niklaus@taz.de
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